• Niacinamid

Niacinamid, oder auch Vitamin B3

Letzte Woche habe ich über Lavendel geschrieben und darüber, dass ich ihn lieber im Garten betrachte als mir damit mein Gesicht eincreme. Niacinamid, oder auch Vitamin B3, ist ein Inhaltsstoff, den ich dagegen sehr gern verwende und anderen auch anrate. Aber was bewirkt er eigentlich alles?

Niacinamid bei trockener, feuchtigkeitsarmer Haut

Niacinamid sorgt für die Bildung von sogenannten Ceramiden und freien Fettsäuren, die die Barrierefunktion der Haut stärken. Dadurch verliert die Haut weniger Feuchtigkeit und wird wehrhafter gegen äußere Einflüsse. Aufgrund seiner leicht peelenden Eigenschaften verringert es die Wahrscheinlichkeit auf Schuppenbildung. Bei regelmäßiger Anwendung wird die Haut glatter und strahlender und fallen Trockenheitsfältchen weniger auf.

Bei gereizter Haut

Niacinamid hat auch antiinflammatorische (entzündungshemmende) Eigenschaften, die ihn zu einem äußerst geeigneten Inhaltsstoff für Menschen macht, die an Akne, Rosazea oder Hautrötungen leiden. Es hemmt die Histamin-Produktion; dieser Stoff sorgt zum Beispiel für die Rötung und Juckreiz bei Mückenstichen. Auch andere Stoffe, die eine Entzündungsreaktion (Rötung, Juckreiz, Schwellung) verursachen werden gehemmt. Es gibt mehrere gute und unabhängige Studien, die gezeigt haben, dass Niacinamid die Haut beruhigt. Manchmal wird es sogar von Dermatologen verwendet, um bei bestimmten Hauterkrankungen die Haut zu beruhigen.

Bei Akne

Niacinamid wirkt nicht nur entzündungshemmend, sondern hemmt auch die Talgproduktion. Dr. Alan Shalita wies bereits 1995 nach, dass es tatsächlich bei der Behandlung von Akne hilft (Int. J. Dermatol. 34[6]:434-37, 1995).

Bei Pigmentierungen

Zwei Studien (präsentiert auf der Jahresversammlung der Amerikanischen Dermatologie Vereinigung) haben gezeigt, dass fünf Prozent Niacinamid oberflächliche Pigmentierungen verringern können.

Bei Sonne

Und als ob das noch nicht genug ist, hat sich auch herausgestellt, dass Niacinamid die Haut vor Sonnenschäden schützt. Bei Mäusen, die damit behandelt wurden, sank das Hautkrebsrisiko um 70 Prozent!

Bevor Sie jetzt in die Läden laufen, um Produkte mit Niacinamid zu kaufen: Die Wirkung wurde nur bei einer Konzentration von um die vier bis fünf Prozent nachgewiesen. Wenn es nicht im ersten Drittel der Liste der Inhaltsstoffe aufgelistet ist, dann wurde sehr wahrscheinlich eine geringere Konzentration verwendet. An ein solches Produkt brauchen Sie keine hohen Erwartungen zu stellen. Leider ist es für viele Hersteller eine Konzentration von vier bis fünf Prozent zu teuer, weshalb sie lieber „einzigartige“ Inhaltsstoffe mit interessanten Namen verwenden, deren Wirksamkeit nicht nachgewiesen wurde. Das verstehe, wer will…

 

Herzliche Grüße

Jetske Ultee

(Dr. Jetske Ultee – Forschungsärztin kosmetische Dermatologie)

 

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