• Dehnungsstreifen

Dehnungsstreifen in der Schwangerschaft: Lassen sie sich verhindern?

Bei ungefähr 90 Prozent aller Frauen entstehen Dehnungsstreifen in der Schwangerschaft. Obwohl Schwangerschaftsstreifen harmlos sind, ist es für viele Frauen in kosmetischer Hinsicht ein Problem. Wissenschaftler haben eine Literaturstudie durchgeführt, um festzustellen, welche lokalen Behandlungen Dehnungsstreifen in der Schwangerschaft verhindern und/oder deren Schweregrad verringern können.

Sie kamen zu dem folgenden Schluss:

Vielversprechende Behandlungen (siehe „Zusätzliche Informationen“ für weitere Informationen):

  • Gotu-Kola-Extrakt
  • Tretinoin-Creme*

* Darf nicht in der Schwangerschaft verwendet werden. Sie kann nach der Geburt und Stillzeit eingesetzt werden, um den Schweregrad der Schwangerschaftsstreifen zu senken.

Möglicherweise effektive Behandlungen (siehe „Zusätzliche Informationen“ für weitere Informationen):

  • Massage mit Bittermandelöl
  • Hyaluronsäure
  • Lebensstil

Nicht effektiv:

  • Kakaobutter
  • Olivenöl

Für viele Frauen ist es wichtig, aktiv etwas zu tun, um Dehnungsstreifen in der Schwangerschaft zu verhindern. Leider wurden nur wenige Studien zur Behandlung von Dehnungsstreifen durchgeführt und lässt sich nicht mit 100%-iger Sicherheit sagen, dass eine der genannten Behandlungen wirkt. Ebenso bleiben noch eine Menge Fragen offen, wie beispielsweise wann man mit der Behandlung beginnen muss und wie lange man ein Produkt verwenden muss.


Zusätzliche Informationen

Gotu-Kola-Extrakt

Cremes mit der Heilpflanze Gotu Kola können dazu beitragen, Dehnungsstreifen zu verhindern und deren Schweregrad zu verringern. In zwei Studien wurde eine Creme mit Gotu Kola ab der 12. Schwangerschaftswoche bis zum Ende der Schwangerschaft verwendet. Es stellte sich heraus, dass die Creme Dehnungsstreifen verhinderte oder deren Schweregrad verringerte. Da in dem in der Studie verwendeten Produkt Gotu Kola mit anderen Inhaltsstoffen kombiniert wurde, müssen weitere Studien durchgeführt werden, um auszuschließen, dass die anderen Inhaltsstoffe in der Creme für diesen Effekt verantwortlich sind.

In Cremes wird Gotu Kola in einer Konzentration zwischen 0,1 bis 0,5 % verwendet (Dieser Inhaltsstoff wird also nie oben in der Liste der Inhaltsstoffe stehen). Es ist nicht bekannt, wie Gotu Kola genau wirkt.

Massagen mit Bittermandelöl

In zwei Studien wurde untersucht, welchen Einfluss Bittermandelöl auf die Bildung von Dehnungsstreifen hat. Bittermandelöl an sich zeigte keine Wirkung, in Kombination mit einer Massage jedoch schon.

Öle haben hydratisierende Eigenschaften und eine Massage stimuliert die Blutversorgung der Haut. Es ist nicht bekannt, wie die Massage mit Ölen Dehnungsstreifen genau verhindert oder deren Schweregrad mildert. Und doch hat es den Anschein, dass das Einmassieren eines Öls (oder einer anderen hydratisierenden Creme) möglicherweise wirkt.

Hyaluronsäure

Der Effekt von Hyaluronsäure auf Dehnungsstreifen ist unzureichend erforscht, wodurch nicht geklärt ist, ob dieses Produkt Dehnungsstreifen abschwächt oder verhindert.

Lebensstil

Es gibt nicht genügend Belege dafür, dass eine gesunde Ernährung und ausreichend Bewegung Dehnungsstreifen verhindern.

Ein erhöhter BMI vor der Schwangerschaft und Gewichtszunahme in der Schwangerschaft hängen möglicherweise mit dem Entstehen von Dehnungsstreifen zusammen. In diesem Fall spielen gesunde Ernährung und regelmäßige Bewegung eine Rolle beim Verhindern von Dehnungsstreifen.

Tretinoin-Creme

Die Verwendung einer Tretinoin-Creme (Vitamin-A-Säure) ist vielversprechend beim Verringern des Schweregrads von Dehnungsstreifen (in der Anfangsphase, wenn die Streifen noch rosarot sind). Der Nachteil von Tretinoin-Creme ist, das sie erst nach der Schwangerschaft und Stillzeit angewendet werden darf.

Es wurden drei Studien gefunden, in denen Tretinoin-Creme zur Behandlung von Schwangerschaftsstreifen nach der Geburt getestet wurde. In diesen Studien wurden 0,025 % oder 0,1 % Tretinoin verwendet: 0,1 % war effektiv, 0,025 % nicht.


Originaltitel:
Stretch marks during pregnancy: a review of topical prevention

Jahr:
2015

Autoren:
K. Korgavkar and F. Wang

Wissenschaftliche Zeitschrift:
British Journal of Dermatology

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