Dehnungsstreifen in der Schwangerschaft: Was sind die Risikofaktoren?
Stimmt es, dass die Wahrscheinlichkeit, Dehnungsstreifen zu bekommen bei jungen Frauen größer ist? Zwei Gruppen von Wissenschaftlern haben untersucht, welche Merkmale mit dem Entstehen von Dehnungsstreifen in der Schwangerschaft zusammenhängen.
Französische Studie
In Frankreich wurden 800 Frauen nach der Geburt ihres ersten Kindes auf Dehnungsstreifen untersucht. Etwas mehr als die Hälfte dieser Frauen hatte Dehnungsstreifen.
Zudem wurden sie zu verschiedenen Merkmalen befragt, die möglicherweise eine Rolle bei der Entstehung von Dehnungsstreifen spielen, wie ihrem Alter zum Zeitpunkt der Geburt, Gewicht und dem Auftreten von Dehnungsstreifen in der Familie. Danach untersuchten die Wissenschaftler, ob die Gruppe der Frauen mit Dehnungsstreifen im Hinblick auf diese Merkmale anders abschnitten als die Gruppe der Frauen ohne Dehnungsstreifen. Indem sie beide Gruppen miteinander verglichen, konnte bestimmt werden, welche Faktoren mit Dehnungsstreifen zusammenhängen.
Die Ergebnisse der Studie:
- Junge Frauen bekommen häufiger Dehnungsstreifen.
- Frauen, die ein geringeres Gewicht vor der Schwangerschaft haben, bekommen seltener Dehnungsstreifen.
- Frauen, die in der Schwangerschaft ein niedrigeres Gewicht haben, bekommen seltener Dehnungsstreifen.
- Ein höheres Geburtsgewicht geht oft mit Dehnungsstreifen einher.
- Kommen Dehnungsstreifen in der Familie vor, ist die Wahrscheinlichkeit größer, um in der Schwangerschaft Dehnungsstreifen zu bekommen.
- Das Geschlecht des Kindes hat keinen Einfluss auf Dehnungsstreifen.
- Dehnungsstreifen, die vor der Schwangerschaft entstanden sind, hängen nicht mit dem Entstehen von Dehnungsstreifen in der Schwangerschaft zusammen.
Polnische Studie
In Polen wurde eine vergleichbare Studie durchgeführt. 299 Frauen, alle hellhäutig, wurden in dem Zeitraum nach der Geburt auf Dehnungsstreifen hin untersucht. Sowohl Frauen, die zum ersten Mal schwanger waren als auch die, die bereits mehrere Kinder hatten, konnten an der Studie teilnehmen. Bei zwei Drittel der Frauen, die teilnahmen, war es die erste Schwangerschaft. Fast drei Viertel (71 Prozent) der Frauen hatte Dehnungsstreifen.
Auch in dieser Studie wurde untersucht, welche Faktoren mit Dehnungsstreifen zusammenhängen. Die Wissenschaftler kommen zu dem Schluss, dass Folgendes die Wahrscheinlichkeit auf Dehnungsstreifen vergrößert:
- Dehnungsstreifen, die vor der Schwangerschaft entstanden sind
- Mutter oder Oma der Schwangeren von Dehnungsstreifen betroffen
- Ein höheres Gewicht vor der Schwangerschaft
- Stärkere Gewichtszunahme in der Schwangerschaft
- Ein höheres Geburtsgewicht des Kindes
Faktoren, die nicht mit Dehnungsstreifen zusammenhängen:
- Alter bei der Geburt
- Medikamentengebrauch in der Schwangerschaft
- Gebrauch von Vitaminergänzungsmitteln in der Schwangerschaft
Schlussfolgerung
In beiden Studien wurde festgestellt, dass das Gewicht der Mutter und das Geburtsgewicht des Kindes die Entstehung von Dehnungsstreifen beeinflussen. Auch die Tatsache, dass Dehnungsstreifen in der Familie vorkommen, vergrößert die Wahrscheinlichkeit, dass bei der Mutter in der Schwangerschaft Dehnungsstreifen entstehen.
Nicht alle Ergebnisse der Studien stimmen überein. Das kann damit zusammenhängen, dass an der polnischen Studie nur hellhäutige Frauen teilnahmen und die Hautfarbe in der französischen Studie nicht beachtet wurde. Möglicherweise spielt auch die Anzahl der Schwangerschaften eine Rolle bei der Entstehung von Dehnungsstreifen. An der französischen Studie nahmen nur Frauen mit einem Kind teil; an der polnischen auch Frauen it mehreren Kindern.
Hier können Sie mehr zur Behandlung von Dehnungsstreifen lesen.
Originaltitel Studie 1:
Incidence and risk factors for striae gravidarum
Jahr:
2015
Autoren:
D. Picard, S. Sellier, E. Houivet, L. Marpeau, P. Fournet, B. Thobois, J. Benichou, P. Joly
Wissenschaftliche Zeitschrift:
Journal of the American Academy of Dermatology
Originaltitel Studie 2:
Risk factors of striae gravidarum
Jahr:
2015
Autoren:
A. Kasielska-Trojan, M. Sobczak, B. Antoszewski
Wissenschaftliche Zeitschrift:
International Journal of Cosmetic Science