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Ernährung und Ekzem

Welche Ernährungsweise verhindert oder verbessert ein Ekzem?

Viele Menschen mit einem Ekzem (und häufig auch ihre behandelnden Ärzte) haben Zweifel an den Auswirkungen bestimmter Lebensmittel auf ein Ekzem. Sorgt Vitamin D für eine Abnahme der Beschwerden? Macht es Sinn, Probiotika einzunehmen? In der Zeitschrift Journal of the American Academy of Dermatology wurde aufgelistet, was man bislang über den Einfluss der Ernährung auf Ekzeme weiß.

Positiver Effekt von Nahrungsergänzungsmitteln noch nicht bewiesen

Die Studien zu den Auswirkungen von Nahrungsergänzungsmitteln auf Ekzeme wurden 2012 in einem Artikel zusammengeführt. Die Autoren dieses Artikels kamen zu dem Schluss, dass all diese Studien nicht belegen konnten, dass Nahrungsergänzungsmittel Ekzeme positiv beeinflussen. Bei Studien zu dem Effekt von Fischöl, Zinksulfat, Selen, Vitamin D, Pyridoxin, Sanddornkernöl, Hanfsamenöl, Sonnenblumenöl und Docosahexaensäure war die Qualität unzureichend, um ohne Weiteres sagen zu können, dass ein Nahrungsergänzungsmittel mit einem dieser Stoffe Ekzeme verbessert.

Verschiedene Resultate bei Vitamin D

Nach 2012 wurden drei neue Studien zum Effekt von Vitamin D auf Ekzeme durchgeführt. Diese Studien zeigen verschiedene Resultate. Zwei Studien zeigen, dass die Einnahme von Vitamin D den Schweregrad eines Ekzems verringert, während Testpersonen in der dritten Studie keinen Vorteil durch die Einnahme von Vitamin D hatten.

Einnahme von Nachtkerzenöl und Borretschöl bessert Ekzem nicht

Es wird angenommen, dass Menschen mit einem atopischem Ekzem einen Linolsäure-Mangel haben. Nachtkerzenöl (Schlüsselblume, Primel) und Borretschöl enthalten Gamma-Linolensäure: Fettsäuren mit antiinflammatorischer Wirkung. Und doch ist eine Ergänzung der Ernährung mit Nachtkerzenöl oder Borretschöl keine Lösung. Wissenschaftliche Studien zeigen, dass die Einnahme von Nachtkerzenöl oder Borretschöl Ekzembeschwerden nicht verringert.

Probiotika und Präbiotika

Die Zusammensetzung der Darmbakterien bei Menschen, die ein Ekzem haben, weicht von den Menschen ab, die kein Ekzem haben. Prä- und Probiotika können diese Zusammensetzung verbessern. Präbiotika sind unverdauliche Nährstoffe und Probiotika sind lebende Mikroorganismen.

Studien haben bewiesen, dass das Risiko, an einem atopischen Ekzem zu erkranken, bei Kindern durch die Einnahme von Präbiotika verringert werden kann. Es ist unklar, wie sich Probiotika auf Ekzembeschwerden auswirken. Die eine Studie zeigt, dass Probiotika Ekzembeschwerden bei Kindern verringern können, während das durch die Ergebnisse anderer Studien nicht bestätigt wird. Inzwischen steht jedoch fest, dass Probiotika in der Schwangerschaft das Risiko auf ein Ekzem beim Kind senkt. Das wurde erneut in einer neuen Studie bestätigt.

Spezielle Diät kann effektiv sein

40 Prozent der von einem Ekzem betroffenen Kinder reagieren allergisch auf bestimmte Nahrungsmittel. Bewiesen ist, dass eine solche Allergie ein Ekzem verschlimmern kann. Wenn bekannt ist, welches Nahrungsmittel das Allergen ist, kann eine Anpassung der Ernährung die Symptome verringern.

„Allergenfreie“ Diät keine Auswirkungen auf (ungeborenes) Kind

Mütter, die in der Schwangerschaft oder Stillzeit auf beispielsweise Milch oder Ei verzichten, senken nicht das Risiko auf ein atopisches Ekzem bei ihrem Kind. Schlimmer noch: Eine solche „allergenfreie“ Diät kann mit einem niedrigeren Geburtsgewicht einhergehen und vergrößert das Risiko auf eine Frühgeburt.

Stillen senkt das Ekzem-Risiko nur bei Kindern, die die Veranlagung haben, ein Ekzem zu bekommen (Kinder mit Familienmitgliedern ersten Grades mit vergleichbaren Erkrankungen). Bei Kindern, die diese Veranlagung nicht haben, senkt Stillen das Ekzem-Risiko nicht.


Originaltitel:
Diet in dermatology : Part I. Atopic dermatitis, acne, and nonmelanoma skin cancer

Jahr:
2014

Autoren:
T. Bronsnick, E.C. Murzaku, B.K. Rao

Wissenschaftliche Zeitschrift:
Journal of American Academy of Dermatology

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