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Rat zur Verwendung einer Vitamin-A-Säure-haltigen Creme in der Schwangerschaft bleibt nach neuer Studie unverändert

Orale Retinoide effektiv bei Akne, jedoch auch schädlich für ungeborenes Kind

Bestimmte Derivate von Vitamin A (Retinoide) wie Isotretinoin können effektiv bei der Behandlung von Akne eingesetzt werden. Ein großer Nachteil dieses Medikaments ist, dass es dem ungeborenen Kind schaden kann. Darum darf es in der Schwangerschaft auch nicht verwendet werden.

Lokale Retinoide effektiv bei Sonnenschäden

Auch die Variante, die direkt auf die Haut aufgetragen wird, wie Vitamin-A-Säure, kann zur Behandlung von Akne, aber auch bei der von Sonnenschäden, Hyperpigmentierungen oder Psoriasis eingesetzt werden. Aus mehreren Studien ging hervor, dass die Aufnahme dieser Produkte durch die Haut sehr gering ist. Die Wahrscheinlichkeit, dass es vom Körper aufgenommen wird und Schwangere ihr ungeborenes Kind diesem Produkt aussetzen, ist sehr gering. Trotzdem wird davon abgeraten, diese Mittel in der Schwangerschaft lokal zu verwenden.

Kein Zusammenhang gefunden, aber auch nicht ausgeschlossen

In der wissenschaftlichen Literatur finden sich sehr wenige Hinweise auf angeborene Abweichungen, bei denen ein möglicher Zusammenhang mit der Verwendung lokaler Retinoide durch die Mutter in der Schwangerschaft festgestellt wurde. Aus Studien, die zu den Auswirkungen, die die Verwendung lokaler Retinoide auf den Fötus haben, ging bislang kein Zusammenhang hervor.

Es fällt jedoch auf, dass in der wissenschaftlichen Literatur drei Fälle bekannt sind, in denen die Mutter lokale Retinoide verwendete und beim Fötus Abweichungen festgestellt wurden, die zum Gebrauch von Isotretinoin passen. Das ist ein Hinweis darauf, dass lokale Retinoide in sehr seltenen Fällen möglicherweise denselben Effekt auf das ungeborene Kind haben können, wie die Verwendung von oralen Retinoiden. Darum kann ein Zusammenhang nicht ausgeschlossen werden.

Verwendung lokaler Retinoide in der Schwangerschaft abgeraten

Aus Studien geht hervor, dass die Hälfte aller Schwangerschaften ungeplant ist. Zudem sind häufig junge Frauen von Akne betroffen, wodurch die Wahrscheinlichkeit, dass eine unbewusst schwangere Frau lokale Retinoide verwendet, relativ groß. Die Wissenschaftler kommen zu dem Schluss, dass diese Frauen auf der Grundlage der Ergebnisse dieser Studie beruhigt werden können. Sie sagen aber auch, dass es zu weit gehen würde, die Verwendung lokaler Retinoide in der Schwangerschaft nicht abzuraten.


Originaltitel:
Pregnancy Outcomes Following First Trimester Exposure to Topical Retinoids : A Systematic Review and Meta-analysis.

Jahr:
2015

Autoren:
Y.C. Kaplan, J. Ozsarfati, F. Etwel, C. Nickel, I. Nulman, G. Koren

Wissenschaftliche Zeitschrift:
British Journal of Dermatology

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