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Warum Menschen mit Ekzemen sich besser nicht mit normaler Seife die Hände waschen sollten

Bei Ekzemen schwächere Hautbarriere

Bei Menschen mit einem atopischen Ekzem ist die Hautbarriere nicht so stark wie bei Menschen mit gesunder Haut. Die Verwendung von Seife kann dazu führen, dass die Hautbarriere zusätzlich geschwächt wird.

Schutzschicht

Das Stratum corneum -die äußerste Hautschicht- schützt die Haut vor dem Eindringen von Mikroorganismen, verhindert aber auch, dass zu viel Feuchtigkeit aus der Haut verdampft. Ein gut funktionierendes Stratum corneum trägt zu einer gesunden Haut bei. Das Stratum corneum ist unter anderem aus abgestorbenen Hautzellen (Corneozyten) und Corneodesmosomen aufgebaut. Corneodesmosomen verbinden die abgestorbenen Hautzellen und sorgen so für ein starkes Stratum corneum. Ein spezifisches Enzym in der Haut bricht diese Verbindungen auf und ist für den Verlust von Hautzellen verantwortlich. Diese Schuppung der Haut ist normal und trägt zur kontinuierlichen Erneuerung des Stratum corneum bei.

Bei Menschen mit einem atopischen Ekzem ist dieses Enzym aktiver. Das bedeutet, dass die Verbindungen schneller aufgebrochen werden und die Haut mehr Hautzellen verliert. Das Stratum corneum büßt hiermit einen Teil seiner Schutzwirkung ein. Die Haut verliert dadurch mehr Feuchtigkeit, ist weniger hydratisiert und anfälliger für äußere Einflüsse.

Enzym weniger aktiv in saurem Milieu

Die Aktivität des Enzyms ist stark vom pH-Wert des Stratum corneums abhängig. Je „saurer“ (niedriger pH-Wert) das Milieu ist, in dem sich das Enzym befindet, desto passiver ist es.

Seife erhöht den pH-Wert der Haut

Normale Seife hat einen relativ hohen pH-Wert. Durch die Verwendung dieser Seife erhöht sich der pH-Wert im Stratum corneum. Und das wirkt sich auf das Enzym aus: Es wird aktiver und sorgt dadurch für ein verschnelltes Aufbrechen des Stratum corneum und schwächt so die Hautbarriere.


Originaltitel:
Immunological and molecular targets of atopic dermatitis treatment

Jahr:
2014

Autoren:
A. Wollenberg, A. Seba, A.S. Antal

Wissenschaftliche Zeitschrift:
British Journal of Dermatology

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