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Wenig Sonne, wenig Vitamin D?

In dieser Studie wurde untersucht, ob wenig Aussetzung an Sonnenlicht zu einem niedrigen Vitamin-D-Spiegel führt. Obwohl Sonnenlicht für mehr Vitamin D im Körper sorgt, hängt der Vitamin-D-Spiegel nicht nur von der Menge des Sonnenlichts ab. So tritt ein Vitamin-D-Mangel auch in Gebieten auf, in denen mehr als genügend Sonne ist. Zudem werden gesunde Vitamin-D-Werte bei Menschen gemessen, die monatelang nicht dem Sonnenlicht ausgesetzt waren.

Ausreichend Vitamin D wichtig

Ausreichend Vitamin D wirkt sich positiv auf die Gesundheit aus. So ist Vitamin D gut für die Knochen, das Herz und senkt das Krebsrisiko. Obwohl der Mensch über die Ernährung und Nahrungsergänzungsmittel Vitamin D aufnehmen kann und mithilfe von UV-Strahlung Vitamin D bildet, tritt ein Vitamin-D-Mangel häufig auf.
Es wird oft behauptet, dass UV-Strahlung die wichtigste Vitamin-D-Quelle ist. Ausreichend Sonnenlicht soll darum notwendig sein, um den Vitamin-D-Spiegel aufrechtzuerhalten. Die Sonne kann der Haut jedoch auch schaden. Die Weltgesundheitsorganisation hat errechnet, dass die Einwirkung der UV-Strahlung auf die Haut weltweit zu 60.000 vorzeitigen Todesfällen im Jahr führt.

Speichern von Vitamin D?

In dieser Studie wurde geprüft, ob der Vitamin-D-Spiegel im Körper trotz einem Mangel an Sonnenlicht aufrechterhalten werden kann. Um darüber eine Aussage treffen zu können, wurden Studien gesammelt, die Ergebnisse von Vitamin-D-Spiegeln von Menschen wiedergeben, die mit wenig Sonnenlicht leben. Dabei wurde untersucht, ob diese Gruppen im Durchschnitt einen ausreichend hohen Vitamin-D-Spiegel hatten (mindestens 50 nmol/l).

Die Wissenschaftler teilten die Studie zu diesem Thema in vier Kategorien ein:

1. Unterschiedlicher Vitamin-D-Spiegel als Folge der Jahreszeit
In sehr vielen Studien wurde der Vitamin-D-Spiegel bei Testpersonen im Winter mit dem im Sommer verglichen. In fast allen Studien wurde im Sommer ein höherer Vitamin-D-Spiegel konstatiert als im Winter. Mehr Sonnenlicht scheint demnach mit einem höheren Vitamin-D-Spiegel im Körper zusammenzuhängen.

Über die Hälfte der Studien wurde an einem Ort oder einem Land durchgeführt, in dem die UV-Strahlung im Winter nicht für die Vitamin-D-Bildung ausreicht. Und doch hat sich bei einigen dieser Gruppen von Testpersonen herausgestellt, dass der durchschnittliche Vitamin-D-Spiegel im Winter ausreichend war. Das ist ein auffallendes Ergebnis, das mit der Speicherung von Vitamin D erklärt werden könnte. In den Wintermonaten könnte dieses Vitamin D im Körper freigesetzt werden. Eine andere Theorie ist, dass die UV-Strahlung weniger Einfluss auf den Vitamin-D-Spiegel hat als angenommen. Diese wird durch ein weiteres auffallendes Ergebnis gestützt: Menschen in sonnigen Ländern haben nicht automatisch einen hohen Vitamin-D-Spiegel.

2. Wenig Sonnenlicht durch Wohnort nahe Nord- oder Südpol
Bei Menschen, die in der Nähe des Nord- oder Südpols wohnen und dadurch jedes Jahr mit einer Periode mit wenig Sonnenlicht konfrontiert werden, wurde der Vitamin-D-Spiegel gemessen. Und doch stellte sich heraus, dass die Teilnehmer in den Wintermonaten genügend Vitamin D im Körper hatten. Bei einigen Teilnehmern ließ sich das mit einer Vitamin-D-reichen Ernährung erklären.

3. Wenig Sonnenlicht durch Tragen von bedeckender Kleidung
Kleidung, die einen großen Teil der Haut bedeckt, scheint die Vitamin-D-Bildung zu verhindern. In fast allen Studien zum Vitamin-D-Spiegel bei verschleierten Frauen wurde ein Vitamin-D-Mangel gefunden.

4. Wenig Sonnenlicht aus beruflichen Gründen
Auch der Arbeitsplatz kann sich auf die Menge Sonnenlicht, der man ausgesetzt ist und somit dem Vitamin-D-Spiegel auswirken. Es hat sich herausgestellt, dass Bergarbeiter, Fabrikarbeiter und die Crews von U-Booten im Allgemeinen zu wenig Vitamin D im Körper haben.

Vitamin D besser durch Ernährung als durch Sonne

Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass Sonnenlicht den Vitamin-D-Spiegel im Körper erhöht. Noch auffallender ist, dass die Resultate zeigen, dass auch in Perioden ohne UV-Strahlung der Vitamin-D-Spiegel ausreichend hoch sein kann. Besorgniserregend ist, dass der gemessene Vitamin-D-Spiegel sogar im Sommer oftmals zu niedrig ist. Dieses Problem scheint nicht durch mehr Sonnenlicht zu lösen, denn die Sonne schadet der Haut. Schlimmer noch: Auch in Ländern, in denen die Sonne ausreichend scheint, kommt Vitamin-D-Mangel vor.

Die Lösung des Vitamin-D-Mangels muss laut den Wissenschaftlern darum auch nicht in zusätzlichem Sonnenlicht gesucht werden, sondern in zusätzlichem Vitamin D durch gesunde Ernährung.

Meinung

Dr. Jetske Ultee: „Es ist natürlich das beste, um ausreichend Vitamin D über die Nahrung aufzunehmen, in der Praxis ist das aber oftmals schwierig. Ich rate darum zur zusätzlichen Einnahme eines Vitamin-D-Präparates. Vor allem für Kinder, ältere Menschen, Menschen mit dunkler Hautfarbe und Schwangere ist es wichtig, ergänzend Vitamin-D-Präparate einzunehmen.“


Originaltitel:
Limited exposure to ambient ultraviolet radiation and 25-hydroxyvitamin D levels: a systematic review.

Jahr:
2015

Autoren:
S.A. Rice, M. Carpenter, A. Fityan, L.M. Vearncombe, M. Ardern-Jones, A.A. Jackson, C. Cooper, J. Baird, E. Healy

Wissenschaftliche Zeitschrift:
British Journal of Dermatology

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