Vitamin D

„Wir brauchen die Sonne auch. Für die Bildung von Vitamin D. Und für unsere Stimmung …“

Vitamin D

„Wir brauchen die Sonne auch. Für die Bildung von Vitamin D. Und für unsere Stimmung …“

Die Sonne hat nicht nur schlechte Seiten

Die Sonne ist nicht nur bad news. Sie macht gute Laune. Und Sonnenstrahlen werden auch für die Bildung von Vitamin D in der Haut benötigt. Wie funktioniert das genau?
 
Vitamin D können wir mit der Nahrung aufnehmen, zum Beispiel durch fettigen Fisch und Margarine. Aber die Sonne ist schließlich ein effektiverer Produzent. Ungefähr 90 Prozent der benötigten Menge Vitamin D werden in der Haut unter dem Einfluss von Sonnenstrahlung gebildet. Vitamin D ist ein fettlösliches Vitamin, das im Körper gespeichert werden kann. Für den Fall, dass die Sonne nicht scheint, ist das praktisch.

Dr. Jetske Ultee

Forschungsärztin kosmetische Dermatologie

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Wie viel Sonnenlicht brauchen wir für die Bildung von Vitamin D?

Um Vitamin D in der Haut bilden zu können, brauchen wir also Sonnenlicht. Müssen wir dafür stundenlang in der Sonne sitzen? Nein, das ist nicht notwendig. Aus Studien wissen wir, dass 10 Minuten täglich genügen, um ausreichend Vitamin D zu bilden.
 

Sehr lange in der Sonne hilft nicht

Wenn die Sonne hoch am Himmel steht, kann schon ein kurzer Aufenthalt in der Sonne für eine maximale Vitamin-D-Bildung reichen. Sehr lange in der Sonne bleiben, sorgt nicht für einen größeren Vorrat an Vitamin D. Ist die maximale Menge erreicht, wird das neu gebildete Vitamin D danach einfach abgebaut.

 

Wie viele Minuten muss man ins Freie?

Es ist schwierig zu sagen, wie lange die Vitamin-D-Bildung bei Ihnen oder Ihrem Kind dauert. Das hängt auch von der Hautfarbe, der Stärke der Sonnenstrahlung und davon ab, wie sehr die Haut der Sonne ausgesetzt ist (tragen Sie kurze Ärmel oder sind Sie verschleiert). Auch die Gene spielen eine Rolle.

Von Cholesterin zu Vitamin D: So geht es (für diejenigen, die es ganz genau wissen wollen)

Unter dem Einfluss von Sonnenlicht wird in den Hautzellen das vorhandene Cholesterin, das 7-Dehydrocholesterin, um genau zu sein, in Vitamin D umgewandelt. Offiziell ist das dann Vitamin D3 (Cholecalciferol). Dieses Vitamin D3 wird danach in der Leber zu Calcidiol transformiert. (Und wer schon einmal in die Materie eingetaucht ist, hat diese Bezeichnung gefunden: 25-hydroxyvitamine D-25(OH)D). Calcidiol fungiert als interner Vitamin-D-Vorrat. Es zirkuliert im Körper und kann vorübergehend im Fett gespeichert werden. Die Nieren bilden daraus schließlich das aktive Calcitriol, auch 1,25-dihydroxivitamin D genannt.

Zwei Fragen …

Nun stellen sich zwei Fragen. Wie ist das im Winter, wenn die Sonne wenig scheint? Und was passiert eigentlich mit der Vitamin-D-Bildung, wenn Sie Sonnencreme auf die Haut auftragen?
 

Wird Vitamin D auch im Winter gebildet?

In unserem Land gibt es im Winter meistens zu wenig Sonnenlicht, um ausreichend Vitamin D zu bilden. Unser Körper legt zwar einen Vitamin-D-Vorrat an, aber in den kalten Monaten sind Nahrungsmittel, die reich an Vitamin D sind und/oder Nahrungsergänzungsmittel besonders wichtig. Um ausreichend Vitamin D über die Ernährung aufzunehmen, muss man wirklich viel fettigen Fisch essen. Nur mit Butter auf dem Brot und einem Ei gelingt das nämlich nicht. Das wusste man schon früher: Der bekannte Lebertran schmeckte gräulich, wirkte aber! Glücklicherweise gibt es inzwischen bessere Alternativen.
 

Wird Vitamin D gebildet, wenn man Sonnencreme aufgetragen hat?

Mehrere Studien haben gezeigt, dass die normale Verwendung einer Sonnencreme mit LSF 30 die Entstehung eines Vitamin-D-Mangels nicht beeinflusst. Sich viel in Gebäuden aufhalten hingegen schon. Ich sage darum: Gehen Sie gut geschützt raus.

Dr. Jetske Ultee

Forschungsärztin kosmetische Dermatologie

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