• Ein sonniges Dilemma

Ein sonniges Dilemma

Vor zwei Wochen machte ich mit meiner Familie an einem himmlischen Fleckchen Erde unter dem Äquator Urlaub. Es war dort warm, unglaublich warm. Da man sich nur unter Palmen oder im Wasser abkühlen konnte, haben wir viel Zeit in einem wunderschönen, hellblauen Meer verbracht. Aber dann kann das Eincremen auch schon einmal schiefgehen… Als ich diese Woche eine Diskussion über die Bedeutung von Sonnencreme in den Medien sah, musste ich sofort wieder daran denken.

Manchmal gibt es andere Prioritäten

Natürlich creme ich mich und meine Kinder immer gut ein und habe immer UV-Shirts zur Hand. Ich verbringe viel Zeit im Schatten und halte mich in den heißesten Stunden des Tages möglichst nicht in der Sonne auf. Manchmal gibt es jedoch andere Prioritäten. Zum Beispiel eine Bootstour in der Mittagssonne, um Delfine zu beobachten … Ich trug ein UV-Shirt, hatte meine Unterarme jedoch nicht gut eingecremt. An diesem Morgen musste ich mich beeilen, um pünktlich beim Frühstück zu sein und hatte mich zu schnell und nur unzureichend eingecremt und auch nicht noch einmal nachgecremt, bevor die Bootsfahrt begann. Wie das manchmal so ist.

Sie raten es schon: Am Ende des Tages war meine Haut von der Sonne gezeichnet. Ich war weiß und rot. Oder wie meine Kinder sagten: Ich sah aus wie ein Eis-Sandwich. Sie fanden es sehr lustig und mussten diese Nachricht von der Mutter mit einem eigenen Non-Profit-Produkt und Sonnencampagne, um Kinder vor Sonnenschäden zu schützen, sofort teilen.

Wenn es mir passiert, passiert es jedem

So verärgert und voller Schuldgefühl gelangte ich plötzlich zu der Einsicht, dass es jedem passieren kann, wenn es auch mich trifft. Und dass gelegentlich zu viel Sonne einfach zum Leben gehört. Genauso wie das eine Gläschen, dass Sie eigentlich stehen lassen sollten, all die Male, die Sie sich nicht zum Sport aufraffen konnten, das Päckchen Kekse, das plötzlich alle war oder die Momente, in denen Sie alles andere als entspannt auf alles reagierten, das anders lief als geplant. Natürlich hätte ich mich gründlicher eincremen müssen, aber ich hätte diesen Nachmittag auch für kein Geld der Welt verpassen wollen. Diese Erfahrung waren mir das bisschen Sonnenschaden und die etwas schnellere Hautalterung doppelt und dreifach wert!

Sonne hat sehr viele Vorteile

Die Moral der Geschichte: Wenn wir unsere Haut schön und gesund halten, dann müssen wir uns gut schützen, vor allem als Kind. Auf der anderen Seite erlebe ich auch das andere Extrem oft genug: Menschen, die Angst vor der Sonne haben. Wir sollten realisieren, dass ein Sonnenbrand wirklich nicht sofort Falten und Hautkrebs verursacht und die Sonne auch sehr viele positive Dinge bewirkt.

Eine leichte Pigmentierung schützt uns vor Sonnenschäden und trägt zur Bildung von Vitamin D bei. Und das ist äußerst wichtig für den Körper und den Knochenaufbau, schützt uns vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen, (Winter-) Depressionen, Diabetes, neurologischen Erkrankungen wie MS und sogar Krebs. Vitamin D ist auch für die Haut selbst wichtig. Der Stoff schützt vor Sonnenschäden, ist zudem wichtig für eine gute Wundheilung und wirkt zudem auch noch entzündungshemmend. Ein niedriger Vitamin-D-Spiegel wurde sogar mit Akne, allergischen Hautreaktionen und Ekzemen in Zusammenhang gebracht. Und nicht zu vergessen: Sonne macht die Welt fröhlicher, mich macht sie auf jeden Fall sehr glücklich.

Jeder sollte die Sonne genießen

Jeder sollte die Sonne genießen! Aber geschützt, wenn Sie Ihre Haut schön und gesund erhalten möchten. Und ich habe beschlossen, dass ich das eine Mal, das es nicht so läuft wie geplant, einfach in Kauf nehme. Das nächste Mal achte ich einfach besser darauf, mich gründlich einzucremen.

Ich bin übrigens sehr gespannt, was Sie darüber denken.

 

Herzliche Grüße

Jetske Ultee

Forschungsärztin kosmetische Dermatologie