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Nährstoffe, die Sie (und Ihre Haut) schöner machen

Jahrelang haben Ärzte den Zusammenhang zwischen Ernährung und Hautproblemen ignoriert. Jetzt wird auch in großem Stil nachgewiesen, was wir eigentlich bereits wussten: Ernährung und Hautbild hängen zusammen. Zucker trägt beispielsweise zu Pickeln und Falten bei. Antioxidantien hingegen können die Haut schützen. Welche Nährstoffe stehen auf meiner Liste ganz oben?

 

Vitamin C

Vitamin C ist eines der bekanntesten Antioxidantien. Im Zusammenhang mit der Haut ist kein anderer Stoff so gut untersucht worden. Antioxidantien sind Stoffe, die den Körper vor freien Radikalen schützen. Die Sauerstoffmoleküle entstehen bei Prozessen im Körper und verursachen Zellschäden. Diesen Prozess bezeichnet man auch als oxidativen Stress. Und dieses Stress möchten Sie Ihrem Körper nicht zumuten – er macht alt!

Vitamin C kann noch mehr: Es trägt zur Kollagenbildung bei und sorgt dafür, dass die Haut Ihre Festigkeit nicht verliert. Nicht umsonst erkrankten Seemänner früher an Skorbut, wenn sie monatelang kein frisches Obst und Gemüse aßen. Zudem wirkt Vitamin C entzündungshemmend, was wiederum bei Hauterkrankungen wie Akne und Rosazea hilfreich ist. Und dann hilft der Stoff auch noch gegen Pigmentflecken.

Vitamin C sollte darum unbedingt in hohen Konzentrationen in Ihren Hautpflegeprodukten enthalten sein. Um Ihre Haut optimal zu schützen, ist es auch ratsam, ausreichend Vitamine über die Nahrung und/oder als Nahrungsergänzungsmittel zu sich zu nehmen (1, 2).

Jetzt denken Sie vielleicht: Warum reicht Vitamin C in der Nahrung oder in Nahrungsergänzungsmitteln nicht aus? Auf diesem Weg gelangt eine ausreichend hohe Konzentration Vitamin C nur schwer in die Haut.  Am besten wirkt eine Kombination von beidem: Nahrung und Creme!

 

Noch wirkungsvoller: Astaxanthin

Dieser besondere Stoff mit dem schwierigen Namen genießt in den letzten Jahren wachsende Aufmerksamkeit. Er ist auch mein Favorit! Astaxanthin ist wie Vitamin C ein Antioxidans, jedoch ein sehr kraftvolles.  Vor allem in Japan gilt dieser Nährstoff als Super-Nahrungsergänzungsmittel gegen Falten und andere Zeichen der Hautalterung. In Studien (u.a. 1, 2, 3) wurde nachgewiesen, dass Astaxanthin eine entzündungshemmende Wirkung hat und Sonnenschäden verhindern kann.

Astaxanthin wird beispielsweise von Algen und Plankton als natürlicher Schutz vor den schädlichen Auswirkungen von Sonnenlicht und Sauerstoff produziert. Und so gelangt der Stoff schließlich auch in unsere Nahrungsmittel. Astaxanthin verleiht beispielsweise Lachs, Garnelen, Forellen oder Krebsen die rosa Farbe. Für diejenigen, die diese Lebensmittel nicht täglich auf ihrem Speiseplan zu stehen haben, sind immer mehr Nahrungsergänzungsmittel mit dem vielversprechenden Stoff, der die Haut wirklich schön macht, erhältlich. Warum nicht in Ihren Hautpflegeprodukten? Dieser Stoff ist so intensiv gefärbt, dass er selbst in geringster Konzentration das Produkt rot färbt, und noch schlimmer: auch Ihre Haut!

 

Omega-3-Fettsäuren

Omega-3-Fettsäuren sind Teil der Hautbarriere. Zusammen mit Cholesterin und Ceramiden bilden diese fettigen Stoffe den natürlichen, schützenden Wasser-Fett-Film, der die Haut hydratisiert hält und vor äußeren Einflüssen schützt.

Diese Fettsäuren können Sie über Nahrungsmittel wie fettigen Fisch, Nüsse, Leinöl oder spezielle Nahrungsergänzungsmittel zu sich nehmen. Sie können die Stoffe auch direkt auf die Haut auftragen, beispielsweise wenn Sie sehr trockene oder gereizte Haut haben. Wie auch bei Vitamin C wirkt die Kombination von Nahrungsmitteln und Cremes am besten.

 

Vitamin D

Wurde es früher vor allem für die Knochen als wichtig erachtet, wissen wir inzwischen, dass Vitamin D auch für die Muskeln und das Immunsystem eine große Rolle spielt. Ein Mangel wird mit sehr vielen Krankheiten in Verbindung gebracht: von Herz-Kreislauferkrankungen bis hin zu Depressionen. Vitamin D ist jedoch auch wichtig für die Haut. Aufgrund seiner antioxidativen Wirkung schützt Vitamin D vor Sonnenschäden. Zudem spielt der Stoff eine wichtige Rolle bei der Wundheilung und wirkt entzündungshemmend. Außerdem wurde ein Zusammenhang zwischen Akne und einem niedrigen Vitamin D-Spiegel festgestellt. Und als wäre das noch nicht genug, sieht es so aus, als schütze Vitamin D vor allergischen Hautreaktionen und Ekzemen.

Vitamin D ist in fettigem Fisch, Fleisch, Eiern und Butter, der das Vitamin zugefügt wurde, enthalten. Der größte Teil des benötigten Vitamin D wird aber in der Haut gebildet. Dafür wird jedoch Sonnenlicht benötigt. Außerdem kann nicht jede Haut dieses Vitamin gleich gut bilden. Ältere und dunklere Haut bildet viel langsamer Vitamin D als jüngere und hellere Haut. Vor dem Hintergrund verwundert es nicht, dass vor allem im Winter so viele Menschen an einem Vitamin-D-Mangel leiden.

Es ist jedoch keine gute Idee, sich deswegen besonders lange zu sonnen oder ins Solarium zu gehen. Versuchen Sie, ausreichend Vitamine über die Nahrung zu sich zu nehmen und nehmen Sie notfalls Nahrungsergänzungsmittel ein. Ich wage zu behaupten, dass das eigentlich für jeden sehr vernünftig ist.

 

Probiotika

Probiotika sind sogenannte gute Bakterien. Die meisten Menschen kennen den Namen wahrscheinlich durch die kleinen Fläschchen; es sind jedoch auch noch eine ganze Menge Kapseln und Pulver mit den „gesunden Bakterienstämmen“ auf dem Markt erhältlich. Probiotika werden oft in einem Atemzug mit Darmbeschwerden genannt. Inzwischen verdichten sich die Hinweise darauf, dass sie das Hautbild stark beeinflussen können, beispielsweise bei Erkrankungen wie Ekzemen, Rosazea oder Akne, bei denen die Zusammensetzung der Hautbakterien aus dem Gleichgewicht geraten ist.

Es hat sich gezeigt, dass Probiotika die Hautbarriere verbessern und der Haut dabei helfen können, Feuchtigkeit zu speichern. Auch beim Anti-Aging scheinen diese sogenannten guten Bakterien eine Rolle zu spielen. Probiotika in Hautpflegeprodukten sind noch nicht sinnvoll, da sie in einer Creme in kürzester Zeit ihre Wirkung verlieren. Aber ich folge den Entwicklungen auf diesem Gebiet und werde Sie auf dem Laufenden halten!

 

Herzliche Grüße

Jetske Ultee

(Dr. Jetske Ultee Forschungsärztin kosmetische Dermatologie)