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Niacinamid bei der Behandlung von Melasmen

Die letzte Woche stand im Zeichen des Buches, an dem ich gerade schreibe. Während meiner „Einzelhaft“ habe ich mich auf der Suche nach den letzten Neuigkeiten in die Literatur vertieft … Das ist nicht so seltsam, denn nach dieser Woche darf ich nämlich nichts mehr an dem Text verändern! Ich habe natürlich auch wieder viele interessante Dinge für meinen Blog gefunden; wie eine kürzlich publizierte Studie, in der die Wirksamkeit von Niacinamid bei der Behandlung von Melasmen mit der von Hydrochinon verglichen wird…

Melasma: Eine der drei häufigsten Formen von Pigmentierungen

Melasmen oder auch Schwangerschaftsmaske kommt häufig vor und kann wirklich unangenehm sein. Auch wenn Sie selbst nicht darunter leiden, kennen Sie sicherlich Frauen, die davon betroffen sind. Es sind bizarr geformte Verfärbungen, die allmählich in die normale Hautfarbe übergehen. Altersflecken sind im Gegensatz dazu deutlicher abgegrenzt. Melasmen entstehen durch eine Kombination von genetischer Veranlagung, Sonnenlicht und Hormonhaushalt. Manchmal spielt auch Wärme eine Rolle. Frauen mit hellbrauner Haut sind am meisten von Melasmen betroffen (90 Prozent), die im Allgemeinen im fruchtbaren Alter entstehen. Oft brechen sie während der Schwangerschaft aus (Schwangerschaftsmaske).

Melasmen die oberflächlich liegen, sind oft braun und lassen sich gut behandeln. Tiefer gelegene Pigmentflecken sind an der graublauen Farbe zu erkennen und etwas hartnäckiger. Wo bei UV-Schäden oder Altersflecken eine Laserbehandlung Wunder wirken kann, sind Melasmen deutlich schwieriger behandeln …

Es gibt aber Hoffnung!

Die üblichste Behandlung bei Melasmen ist Hydrochinon-Salbe, über die ich bereits in einem Blogartikel geschrieben habe. Hydrochinon hat leider auch einige Nachteil. So kann es die Haut stark reizen und darf darum nur über einen kurzen Zeitraum verwendet werden. Darum war ich auch mit dem Ergebnis dieser wissenschaftlichen Studie zufrieden, in der („doppelblind“ und „randomisiert“) nachgewiesen wurde, dass vier Prozent Niacinamid genauso gut wirken wie vier Prozent Hydrochinon. Die Grafik zeigt, das Resultat nach einer achtwöchigen Anwendung: Der Effekt der Creme mit Niacinamid zeigt bei 44 Prozent der Frauen ein „good to excellent“ Resultat gegenüber 55 Prozent bei der Verwendung der Creme mit Hydrochinon. Mit speziellen Messinstrumenten gemessen, war der Unterschied in der Effizienz zwischen Niacinamid und Hydrochinon statistisch nicht signifikant; das heißt, dass Niacinamid genauso gut wirkte wie Hydrochinon. Das sind gute Nachrichten: Für Niacinamid brauchen Sie nicht zum Hausarzt oder Dermatologen, um ein Rezept zu bekommen. Sie können es über einen längeren Zeitraum verwenden und es wird die Haut nicht reizen.

 

Melasmen: vorher und nachher …

Sollten Sie noch nicht überzeugt sein, dann zeigen diese Fotos den Effekt. Links sehen sie ein Vorher-Nachher-Foto vom Effekt von Niacinamid, rechts ein Vorher-Nachher-Foto vom Effekt von Hydrochinon.

 

Niacinamid

Niacinamid hat noch mehr positive Effekte auf die Haut. Es wirkt antiinflammatorisch (entzündungshemmend) und es wurde auch tatsächlich bewiesen, dass es gegen Akne, Rosazea und Psoriasis hilft. Niacinamid schützt Ihre Haut auch vor UV-Strahlung (Photoprotection). Hinzu kommt, dass es die Barrierefunktion wiederherstellt, was vor allem bei beschädigter Haut oder Ekzemen wichtig ist. Meiner Meinung nach ist es ein großartiger Inhaltsstoff! Wenn Sie mehr darüber lesen möchten, finden Sie hier den Blog, den ich bereits zu diesem Thema geschrieben habe.

 

Herzliche Grüße

Jetske Ultee

(Dr. Jetske Ultee – Forschungsärztin kosmetische Dermatologie)