Parfüm in (sehr vielen) Babyprodukten
Wie bereits geschrieben, ist Parfüm nicht für die Haut geeignet. Schlimmer noch: Es ist der größte Allergieauslöser in Hautpflegeprodukten. Außerdem kann es sogar den Alterungsprozess beschleunigen. 2007 hat die niederländische Lebensmittel- und Warenbehörde VWA eine Studie zu Kinderkosmetik durchgeführt. (Den vollständigen Bericht über Kinderkosmetik können Sie hier lesen in Niederländisch.) Die Listen der Inhaltsstoffe, die dafür einer kritischen Prüfung unterzogen wurden, stammen von 355 Kosmetikprodukten für Babys und Kleinkinder (unter drei Jahren) und 400 Produkten für Kinder über drei Jahren.
Schockierende Ergebnisse!
Aus der Studie ging hervor, dass 88 Prozent der Produkte für Babys und Kleinkinder Parfüm enthalten. Bei den Kosmetikprodukten für Kinder über drei Jahre beträgt dieser Prozentsatz 78 Prozent. Von den 400 Produkten enthalten also 300 Parfüm!
Sind all diese Babyprodukte nun schlecht?
Es gibt selbstverständlich gesetzliche Auflagen, die Kosmetika erfüllen müssen. Bestimmte Stoffe, von denen eindeutig bewiesen wurde, dass sie negative Effekte haben, dürfen nicht verwendet werden. Auf dieser Grundlage lautet die Schlussfolgerung des Berichts: „Mit Ausnahme einer Produktgruppe besteht ein geringes Risiko für Kinder.“
Parfüm steht nicht auf dieser Liste mit Inhaltsstoffen, die gesetzlich verboten sind. In dem Bericht steht jedoch, dass es wichtig ist, bei Babys und Kindern keine Grundstoffe zu verwenden, die zu Sensibilisierungen (Empfindlichkeitsreaktionen wie Juckreiz, Rötungen oder Pickel) führen können. Meiner Meinung nach bedeutet das also, dass in Kosmetikprodukten für Kinder kein Parfüm enthalten sein sollte.
Der Bericht datiert aus dem Jahr 2007. Bleibt zu hoffen, dass sich seitdem etwas geändert hat, ansonsten ist es höchste Zeit für eine neue Studie.
Herzliche Grüße
Jetske Ultee
(Dr. Jetske Ultee – Forschungsärztin kosmetische Dermatologie)