• Säure wie Glykolsäure oder Salicylsäure

Das Geheimnis des Peelens: Säure wie Glykolsäure oder Salicylsäure

Kleopatra badete früher in saurer Milch und die Jungfrauen des Französischen Hofes verwendeten Wein (der enthält Wein-Säure), um ihre Haut zu verschönern. Glücklicherweise können wir Wein inzwischen trinken und sind Stoffe wie Lactic acid, Tartaric acid aber auch Glycolic acid und Salicylic acid in verschiedenen Konzentrationen erhältlich. Diese Stoffe haben eines gemein: sie peelen. Peelende Stoffe entfernen die oberste Schicht abgestorbener Hautzellen.

Peelende Inhaltsstoffe: Säure

Es gibt mehrere kosmetische Inhaltsstoffe, die eine peelende Wirkung haben. Das sind Fruchtsäuren (Alpha hydroxy acids) und Salicylsäure (Beta hydroxy acid). Die gängigsten Fruchtsäuren sind Glykolsäure (Glycolic acid) und Milchsäure (Lactic acid). Es gibt jedoch auch noch Mandelic acid, Tartaric acid, Malic acid und Citric acid. Diese AHAs und BHA sind von natürlichen Produkten abgeleitet:

  • Glykolsäure von Honig und Rohrzucker
  • Milchsäure, wie der Name schon verrät, von Milch
  • Salicylsäure von der Baumrinde der Weide
  • Malic acid von Äpfeln und Birnen
  • Citric acid von Orangen und Zitronen
  • Mandalic acid von Mandeln

Die Tatsache, dass viele dieser peelenden Stoffe aus Obst stammen, hat dafür gesorgt, dass Fruchtextrakte in Kosmetika gern verwendet werden. Leider ist das nicht dasselbe. Schlimmer noch: Manche dieser Extrakte können die Haut stark reizen ohne einen einzigen Vorteil zu haben. Und doch werden sie aufgrund der positiven Assoziationen gern von der Kosmetikindustrie verwendet.

Salicylsäure und Glykolsäure

Die zwei am besten untersuchten peelenden Stoffe sind die Säure Glykolsäure und Salicylsäure. Mit vielversprechenden Ergebnissen – solange richtig und in geeigneten Konzentrationen angewendet! Glykolsäure dringt tiefer in die Haut ein, kann dadurch aber auch mehr reizen. Sie eignet sich vor allem für reifere oder trockene, nicht sensible Haut. Salicylsäure ist fettlöslich und dringt tiefer in die Poren ein. Das macht diese Säure für fettige Haut, die zu Pickeln/Akne neigt, geeigneter. Da er weniger reizt, ist sie auch für sensible Haut geeigneter.

Weil ein Peeling vor allem anfangs ziemlich reizen kann, ist es wichtig, dass das Produkt auch beruhigende Inhaltsstoffe enthält. Man kann ein Peeling auch in Kombination mit einem Produkt mit beruhigenden Inhaltsstoffen verwenden. Ich habe einen ausführlichen Blogartikel geschrieben über Glykolsäure und Salicylsäure.

Die Bedingungen: Prozentsätze und pH-Wert

Unerlässlich für die Wirksamkeit ist eine ausreichend hohe Konzentration der Wirkstoffe: Glykolsäure über fünf Prozent und Salicylsäure über ein Prozent. Auch in Konzentrationen von bis zu 70 Prozent werden diese Stoffe als Peeling verwendet. Das muss dann aber sehr vorsichtig ausgeführt werden. Darum sind diese Konzentrationen auch nicht frei erhältlich. Und auch der pH-Wert eines Peelings ist wichtig. Ein zu hoher pH-Wert sorgt dafür, dass sich die Stoffe neutralisieren und ihre Wirkung verlieren, bei einem zu niedrigen pH-Wert reizen die Stoffe die Haut (siehe Buch von Goldberg: Light years younger).

Ich habe bereits über ‘Das Peeling als Teil des persönlichen Stufenplans’ geschrieben. Lesen Sie auf meinem Blog auch wie Sie Peelings am besten anwenden können und was geschieht, wenn man es nicht richtig verwendet.

 

Herzliche Grüße

Jetske Ultee

(Dr. Jetske Ultee – Forschungsärztin kosmetische Dermatologie)