• Salicylsäure: Peeling für die Haut

Salicylsäure: Peeling für die Haut

Salicylsäure, die „Schwester“ der schon besprochenen Glykolsäure, gehört zu den Beta-Hydroxysäuren (Beta Hydroxy Acids/BHAs) und wird aus der Rinde der Weide gewonnen.  Ich habe bereits darüber geschrieben, wie Glykolsäure auf die Haut wirkt. Viele unabhängige wissenschaftliche Studien haben nicht nur die Wirkung von Glykolsäure, sondern auch die von Salicylsäure bewiesen.

Frisch, strahlend und gleichmäßig mit Salicylsäure

Salicylsäure benutzt man als Peeling für die Haut. Peelen ist ein schönes Wort für die Entfernung der abgestorbenen Hautzellen, die sich ständig auf dem Gesicht ansammeln. Das Ergebnis ist ein Teint, der frischer, strahlender und gleichmäßiger ist. Der Teint wird nämlich matt und fahl, wenn man die abgestorbenen Hautzellen nicht regelmäßig entfernt.

Die Entfernung der abgestorbenen Hautzellen mit einer Säure wie Salicylsäure wird auch als chemisches Peeling bezeichnet. Abgestorbene Hautzellen können auch mit Produkten, die kleine Körnchen enthaltenden sozusagen „abgescheuert“ werden. Das wird scrubben oder auch mechanisches Peeling genannt. Der große Nachteil eines mechanischen Peelings ist, dass es auch die gesunde Haut schnell beschädigt.

Ausgezeichnete Ergebnisse, vorausgesetzt dass …

Salicylsäure kann die Haut innerhalb kürzester Zeit schön und glänzend aussehen lassen, mit der Betonung auf „kann“. Salicylsäure ist erst auf der Haut wirksam, wenn die Konzentration der Inhaltsstoff hoch genug ist (0,5 – 2 Prozent). Sie können davon ausgehen, dass die Konzentration zu niedrig ist, wenn sie ganz unten auf der Liste der Inhaltsstoffe angegeben wird. Das Produkt sollte außerdem den richtigen pH-Wert (Säuregrad) haben, nämlich zwischen drei und fünf. Bei einem pH-Wert unter drei reizt sie die Haut einfacher. Ein Produkt mit einem pH-Wert über fünf ist unwirksam, die Säure wurde dann nämlich neutralisiert.

Da ein Peeling die Haut anfangs ziemlich reizen kann, ist es wichtig, dass das Produkt auch hautberuhigende Stoffe enthält. Das können Substanzen wie Süßholzwurzelextrakt oder Allantoin sein. Natürlich können Sie das Peeling auch mit einer Feuchtigkeitscreme mit hautberuhigenden Inhaltsstoffen kombinieren. Sie sollten die Salicylsäure dann zuerst gut einziehen lassen, bevor Sie die Feuchtigkeitscreme auf die Haut auftragen.

Für wen?

Salicylsäure ist fettlöslich und deshalb gut für fettige und unsaubere Haut geeignet. Salicylsäure dringt nämlich in die Poren ein und löst dort den angesammelten Talg auf – damit ist sie eine der besten Mittel gegen Mitesser und Grieskörner.

Salicylsäure hat denselben chemischen Aufbau wie das bekannte Schmerzmittel Aspirin und damit auch eine entzündungshemmende Funktion. Wenn Sie allergisch gegen Aspirin sind, sollten Sie darum mit Salicylsäure vorsichtig sein.

Studien zeigen, dass Salicylsäure sich sehr für aknegeplagte Haut eignet und Akne sogar verringern kann. Bei empfindlicher Haut können Sie auch einmal ein Peeling auf Basis von Salicylsäure ausprobieren. Im Allgemeinen wird Salicylsäure von allen Hauttypen gut vertragen und ist das Risiko auf Hautreizung kleiner als bei zum Beispiel bei Glykolsäure.

Verwendung bei der täglichen Hautpflege

Nachdem Sie die Haut gereinigt haben und ein Gesichtswasser verwendet haben, können Sie ein Peeling auftragen. Sie sollten ein Peeling zuerst gut einziehen lassen, bevor Sie eine Feuchtigkeitscreme auftragen.

Beobachten Sie die Hautreaktion jede Woche oder jede zweite Woche und steigern Sie die Anwendung folgendermaßen, wenn die Haut nicht mit Reizungen reagiert:

  • Beginnen Sie damit, das Peeling jeden dritten Tag abends aufzutragen.
  • Gibt es keine Probleme, dann können Sie es jeden zweiten Tag abends auftragen.
  • Schließlich können Sie es jeden Abend verwenden.
  • Es ist auch möglich, das Peeling sowohl morgens als auch abends anzuwenden.
  • Verwenden Sie das Peeling nicht in Augennähe

Je nach Hauttyp können Sie schließlich täglich ein Peeling anwenden. Verwenden Sie immer wieder weniger, wenn Sie Hautreizungen wie schuppige, brennende oder gerötete Haut feststellen. Sie können ein Peeling auch am Hals und auf dem Dekolleté auftragen, vorausgesetzt, dass Sie die Verwendung langsam steigern.

Nicht nur hervorragend für das Gesicht, sondern auch für …

Warzen und Hornhaut
Warzen und Hornhaut können sehr hartnäckig sein. Es hat sich herausgestellt, dass Salicylsäure in einer Konzentration von 8 bis 12 Prozent dagegen helfen kann.

Keratosis pilaris
Wenn Sie unter Keratosis pilaris leiden, dann haben Sie sehr viele kleine, oft rötliche Pickel und die Haut fühlt sich rau an, fast wie Sandpapier. Die Pickel können sich im Gesicht befinden, aber auch auf den Oberarmen, dem Rücken und den Beinen. Für die Behandlung von Keratosis pilaris auf dem Körper kann Salicylsäure in einer Konzentration von 3 bis 6 Prozent verwendet werden, für das Gesicht wird eine Konzentration von 1 bis 2 Prozent empfohlen.

Peeling
Sie können einen Dermatologen oder eine medizinische Kosmetikerin, die unter Aufsicht eines Dermatologen arbeitet, über die Anwendung eines Salicylsäurepeelings mit Konzentrationen von bis zu 30 Prozent um Rat fragen.

Schützen ist das A und O
Durch die Anwendung nimmt die Sonnenlichtempfindlichkeit der Haut zu.
Das liegt daran, dass das Stratum corneum (die obere Hautschicht) durch die Entfernung der abgestorbenen Hautzellen dünner wird. Der Schutz vor Sonnenlicht wird also noch wichtiger, wenn Sie Salicylsäure anwenden.

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Herzliche Grüße

Jetske Ultee

(Dr. Jetske Ultee – Forschungsärztin kosmetische Dermatologie)