Schützen Sie sich mit einer guten Sonnencreme?

Tropische Temperaturen und überfüllte Strände: Der Sommer hat begonnen! Theoretisch müssten Sonnencremes weggehen wie warme Semmeln. Aber durch alle negativen Schlagzeilen in den Medien über „gefährliche“ Inhaltsstoffe in Sonnencremes traut man sich kaum noch, sich einzucremen! Und doch ist es sehr wichtig, die Haut mit einem UV-Filter zu schützen.

Immer schützen!

Wussten Sie, dass in den nächsten zehn Jahren jeder vierte von Hautkrebs betroffen sein wird? Und dass so ziemlich alle Falten und Pigmentflecken von der Sonne verursacht werden? Darum rät die Amerikanische Dermatologische Vereinigung auch, täglich Sonnencreme zu verwenden! Trotzdem sollte man ab und zu die Sonne genießen können. Das stimmt uns fröhlich und ist außerdem gut für unseren Vitamin-D-Vorrat. Da es noch nicht so einfach ist, sich gut einzucremen, werde ich die nächste Zeit (vor allem bei dem schönen Wetter), diesem Thema verstärkt Aufmerksamkeit schenken. Denn ich bin davon überzeugt: Wenn es eine Wundercreme gibt, dann ist es eine gute Sonnencreme!

Eine gute Sonnencreme?

Die Sicherheit der Inhaltsstoffe von Sonnencremes wird noch diskutiert (beeinflussen Hormonhaushalt, gelangen in den Blutkreislauf, wurden in der Muttermilch nachgewiesen, um mal einige zu nennen). Es ist keine leichte Aufgabe, ein Produkt mit sicheren UV-Filtern, ohne Parfüm (was vor allem in Kombination mit Sonne zu Pigmentflecken und Hautalterung führen kann) und andere reizende Stoffe zu finden. Sie sollten aber bedenken, dass das Risiko ungeschützt in die Sonne zu gehen, viele Male größer ist als die Verwendung einer Sonnencreme, die vielleicht nicht alle Kriterien erfüllt. Selbst, wenn Sie keinen Sonnenbrand bekommen!

Chemische Filter

Bei UV-Filtern wird in chemische und physikalische (mineralische) Filter unterschieden. Chemische Filter ziehen in die Haut ein und absorbieren hier die UV-Strahlung. Physikalische Filter bleiben auf der Haut liegen und „reflektieren“ das Licht.

Einige chemische Filter können vom Körper aufgenommen werden und in die Blutbahn gelangen. Andere können mit dem Sonnenlicht reagieren und freie Radikale bilden, wodurch sie die Hautzellen beschädigen könnten. Einige chemische Filter sind bekannt dafür, die Haut zu reizen, was letztendlich Hautalterung nach sich zieht (smartskincare). Sie sollten beachten, dass das auf jeden Fall auch geschieht, wenn Sie sich nicht eincremen! Chemische Filter sind beispielsweise Oxybenzone, Octyl methoxycinnamate, Octocrylene sowie Avobenzone.

Besser schützen: physikalische Filter

Das sind Titandioxid und Zinkoxid. Sie bieten einen hervorragenden Schutz und bleiben auf der Haut liegen. So gelangen auch keine schädlichen Stoffe in den Körper, denn sie formen im wahrsten Sinne des Wortes einen Schild auf der Haut. Sie verursachen auch nur selten eine allergische Reaktion. Ein Nachteil dieser Stoffe ist, dass sie einen weißen Schleier auf der Haut hinterlassen. Für kleine Kinder sind Sonnenprodukte mit den „herkömmlichen“ Stoffen Titandioxid und Zinkoxid am besten geeignet. Hinterlassen Produkte mit diesen Substanzen keinen weißen Schleier auf der Haut, dann wurde Nanotechnologie verwendet; was wieder eine andere Geschichte ist. Nanotechnologie wird heftig diskutiert. Ich werde darauf in Kürze auf meinem Blog weiter eingehen.

Ein Produkt dazwischen ist Tinosorb, ein relativ neues Produkt und auch eine hervorragende Wahl. Dieser Stoff dringt nicht in den Körper ein und hinterlässt auch keinen weißen Schleier. Die Kombination von Tinosorb S und M schützt gut vor sowohl UVA- als UVB-Strahlen. Auf der INCI-Liste sind diese Stoffe unter den Namen „Bis-ethylhexyloxyphenol methoxyphenyl triazine“ und „Methylene bis-benzotriazolyl tetramethylbutylphenol“ angegeben. Unaussprechlich!

Oxybenzon (Benzophenone-3)

Die Verwendung dieses Stoffes als UV-Filter ist ziemlich umstritten. Obwohl es erst jetzt in den Medien ist, gibt es schon seit Jahren Studienberichte zu den eventuell nachteiligen Folgen dieses Stoffes. Ich rate darum auch schon lange, Produkte mit diesem Inhaltsstoff in den Regalen stehen zu lassen. Obwohl es keine deutlichen Beweise gibt, dass es in den verwendeten Konzentrationen beim Menschen schädlich sein kann, wurden von Versuchstieren doch beunruhigende Ergebnisse veröffentlicht. Und es wurde auf jeden Fall nachgewiesen, dass Oxybenzon vom menschlichen Körper leicht aufgenommen werden kann und in die Blutbahn und Muttermilch gelangen kann. Ich würde kein Risiko eingehen.

Hinzu kommt, dass es nur ein mäßig guter Filter ist und häufig Hautirritationen hervorruft. Dieser Stoff kommt übrigens nicht nur in Sonnenkosmetik vor, sondern auch in Feuchtigkeitscremes, Lippenbalsam, Bodylotion, Nagellack und Shampoo. Ich werde in meinem nächsten Blogartikel etwas mehr auf die Studien eingehen, die zur Wirkung und Sicherheit dieses Stoffes durchgeführt wurden.

Ein letzter Tipp: Tragen Sie Ihre Sonnencreme ausreichend dick und in regelmäßigen Abständen auf, wenn Sie in die Sonne sitzen. Eine Kopfbedeckung, Sonnenbrille und Schatten können auch helfen, vor allem in den wärmsten Stunden des Tages (siehe auch meine anderen Blogartikel über Sonne). So schützen Sie sich am besten!

 

Herzliche Grüße

Jetske Ultee

(Dr. Jetske Ultee – Forschungsärztin kosmetische Dermatologie)