• UV-Filter Titandioxid

UV-Filter Titandioxid

Titandioxid findet sich nicht nur in Sonnencremes, sondern auch in Make-up, Zahnpasta und sogar in Lebensmitteln. Über Produkte wie Kaugummi, Eis und Marshmallows nehmen wir täglich eine große Menge dieses Inhaltsstoffes auf. Ist das eigentlich sicher? Titandioxid reflektiert das Licht, was ist es zu einem wunderschönen weißen Farbstoff macht. Das ist natürlich nützlich, wenn man eine strahlend weiße Zahnpasta herstellen möchte. Und auch bei weißen Zuckerrand der M&Ms wurde ein wenig damit nachgeholfen. Da es das Licht so gut reflektiert, wird es auch als UV-Filter eingesetzt. Aber ist es überhaupt sicher in Ihren Produkten?

Dieser Inhaltsstoff ist inzwischen einer der am häufigsten verwendeten UV-Filter und verursacht selten eine allergische Reaktion. Es schützt vor UVB- und zum Teil auch vor UVA-Strahlen. Das macht es zu einem guten Filter – und sein schneeweißes Aussehen Sie zu einer Geisha, wenn Sie eine Sonnencreme damit verwenden. Dafür haben Hersteller eine Lösung gefunden: Sie zerschneiden Sie die Wirkstoffe in mikroskopisch kleine Partikel und machen die Creme somit transparenter. Diese Technik wird Nanotechnologie genannt und ist ziemlich umstritten. Die kleinen Partikel haben nämlich große Ähnlichkeit mit Asbest und können nur schwer vom Körper ausgeschieden werden, wenn sie erst einmal aufgenommen wurden. In der Theorie könnten diese Partikel Zellbeschädigungen verursachen. Glücklicherweise hat sich gezeigt, dass die Aufnahme bei gesunder Haut minimal ist.

Titandioxid in Nanoform hat noch einen großen Nachteil: Sonnenlicht kann bei ihm eine chemische Reaktion auslösen. Das ist natürlich nicht Sinn und Zweck eines Sonnenschutzproduktes! Australischen Dachdeckern ist es längst bekannt: Wenn sie ihre Hände mit einer Sonnencreme mit Nano-Titandioxid eincremen und dann ein gefärbtes Metalldach berühren, entstehen innerhalb weniger Wochen Korrosionsflecken an den Stellen, die sie mit den Händen berührt haben. Die Kombination von Sonnenlicht, Wasser und Titandioxid in Nanoform erzeugt Hydroxylradikale, die die Metalloberfläche angreifen. So altern diese Dächer, die über Jahrzehnte hätten halten sollen, innerhalb kürzester Zeit! Die Industriechemiker Phil Barker und Amos Branch schrieben darüber einen wissenschaftlichen Artikel. Ihre Studie zeigte, dass nur Titandioxid in Nanoform für Probleme sorgt, normales nicht! Dieselbe Studie zeigte, dass Titandioxid aus Rutil weniger schädlich war als das aus Anatas, genau so wie beschichtetes Titandioxid. Aber woher soll man beim Kauf eines Produktes damit wissen, ob Rutil oder Anatas verwendet wurde oder ob die Nanoteilchen beschichtet sind oder nicht? Es gibt noch einen letzten besorgniserregenden Punkt: Studien haben gezeigt, dass Sonnencreme, die Titandioxid in Nanoform enthält und in Oberflächenwasser gelangt, Umweltschäden verursachen kann. Dabei ist es unerheblich, ob es aus Rutil stammt oder beschichtet ist. Und das, obwohl wir wissen, dass über unsere Haut jährlich schätzungsweise 36 bis 56 Tonnen Titandioxid in Nanoform an das Wasser in Korallenriffen abgegeben werden!

Für mich steht fest: Titandioxid ist ein sicherer UV-Filter, aber dann ohne Nanotechnologie! Dann bleibe ich eben blass, das ist eh Mode …

Herzliche Grüße
Jetske Ultee

(Dr. Jetske Ultee – Forschungsärztin kosmetische Dermatologie)