• Sonnenallergie

Was können sie gegen eine Sonnenallergie tun?

In den ersten Tagen im Meer oder im Pool in einem sonnigen Land, schlägt er zu: Juckreiz! Überall Pickelchen. Auf den Armen, auf dem Dekolleté und auf den Unterschenkeln. Die Haut ist rot und juckt. Kennen Sie das? Für sonnenbedingten Hautausschlag gibt es viele Ursachen. Die Wahrscheinlichkeit ist jedoch groß, dass Sie an einer Sonnenallergie leiden. Ihre helle Haut, die den ganzen Winter unter ein paar Schichten Kleidung verborgen war und plötzlich einer starken Dosis UV-Strahlung ausgesetzt wird, protestiert.

Schätzungen zufolge sind 10 bis 20 Prozent der europäischen Bevölkerung im Sommer davon betroffen. Meistens tritt eine Sonnenallergie um das 30. Lebensjahr auf und trifft Frauen viermal häufiger als Männer.

Bei jedem etwas anders

Eine Sonnenallergie kann plötzlich entstehen und lässt sich leider nicht behandeln. Sie sieht bei jedem anders aus. Bei dem Einen sind es vor allem Bläschen, bei dem anderen rote Pickelchen, manche leiden unter geröteter, geschwollener Haut und wieder andere leiden nur an Juckreiz. Der Ausschlag zeigt sich in der Regel nachdem Sie sich einige Stunden in der Sonne aufgehalten haben und kann stark jucken und brennen. Einige Betroffene klagen sogar über Übelkeit. Leider gibt es keine wirklich gute Behandlungsmöglichkeit. Mit den richtigen Maßnahmen lassen sich die Probleme jedoch verringern.

Langsam steigern

Das Wichtigste ist natürlich, die Haut nicht mehr übermäßig dem Sonnenlicht auszusetzen. Geeignete Maßnahmen sind schützende Kleidung, Schatten aufsuchen und die Sonne in den wärmsten Stunden meiden.
Sie sollten Ihre Haut immer am Anfang der Saison an das Sonnenlicht gewöhnen lassen, wenn Sie überempfindlich darauf reagieren.

Verwenden Sie Sonnencreme mit LSF 30 und einem wirksamen UVA-Schutz, denn eine Sonnenallergie wird durch UVA-Strahlung verursacht. Sorgen Sie dafür, dass Sie eine Sonnencreme benutzen, bei der das spezielle UVA-Signet auf der Flasche zu sehen ist und vermeiden Sie US-amerikanische Sonnencremes.

Hautzustand

Sorgen Sie für einen guten Hautzustand, denn gesunde Haut kann sich besser vor äußeren Einflüssen schützen. Das geht mit gesunder Ernährung, guter Feuchtigkeitspflege, aber auch durch den Gebrauch einer Creme mit ausreichend entzündungshemmenden Stoffen und Antioxidantien. Aggressive Seife und reizende Kosmetikprodukte sollten Sie vermeiden. Es häufen sich die Beweise dafür, dass solche Inhaltsstoffe auch das Risiko auf eine Sonnenallergie begrenzen können (1, 2, 3, 4).

So wurde beschrieben, dass die Einnahme von Polypodium leucotomos-Extrakt (PL) helfen kann. Andere entzündungshemmende Stoffe und Antioxidantien sind möglicherweise genauso gut, wurden jedoch einfach noch nicht gut genug untersucht. Ich würde sehr gern wissen, welche Auswirkungen Astaxanthin auf eine Sonnenallergie hat. Sollten Sie Erfahrungen damit gemacht haben, lassen Sie es mich bitte wissen!

Bakterien und Vitamin D

Vor Kurzem wurde übrigens suggeriert, dass Ihr Hautmikrobiom bei der Entstehung einer Sonnenallergie eine Rolle spielen könnte (5, 6, 7). Mit anderen Worten: Unter dem Einfluss von Sonnenlicht können bestimmte Bakterien auf Ihrer Haut Stoffe produzieren, die Probleme auslösen. Ob es beispielsweise effektiv ist, Probiotika einzunehmen oder auf die Haut aufzutragen, ist noch nicht deutlich nachgewiesen. Es ist jedoch ratsam, die guten Bakterien auf der Haut gut zu behandeln. Das heiß: keine aggressiven Seifen und nur dann Antibiotika verwenden, wenn es wirklich notwendig ist.

Aus Studien geht außerdem hervor, dass ein niedriger Vitamin-D-Spiegel mit einer Sonnenallergie zusammenhängt (8, 9, 10). Sorgen Sie darum, dass Ihr Vitamin-D-Spiegel immer stimmt. Für Viele ist es darum ratsam, ein zusätzliches Vitamin-D-Präparat einzunehmen. Dieses Vitamin ist für vieles gut und meiner Meinung nach darum wirklich notwendig.

Zur Sicherheit

Sollten Sie von einer Sonnenallergie betroffen sein, ist es ratsam, eine Tube Hydrocortison sowie Antihistaminika-Tabletten mit in den Urlaub zu nehmen. Bei starken Reaktionen können Sie zusammen mit Ihrem Arzt beschließen, präventiv Hydrocortison-Tabletten einzunehmen.

Es gibt übrigens glücklicherweise auch noch eine gute Nachricht. Es hat den Anschein, dass das Immunsystem bei von einer Sonnenallergie betroffenen Menschen aktiver ist und sie darum möglicherweise ein geringeres Risiko haben, an Hautkrebs zu erkranken. Eine Sonnenallergie hat also auch Vorteile!

Weitere Beschwerden im Sommer

In den kommenden Sommerwochen werde ich über eine Reihe von Hautproblemen schreiben, die Ihnen Ihren Urlaub gründlich verderben können. Das nächste Mal berichte ich mehr über einen Hautausschlag, der der Sonnenallergie sehr ähnlich ist, jedoch durch die Inhaltsstoffe von Kosmetika oder Medikamenten verursacht wird.

 

Herzliche Grüße

Jetske Ultee

(Dr. Jetske Ultee – Forschungsärztin kosmetische Dermatologie)