„Grüne“ Kosmetik
Vor allem im Hinblick auf Berichte über gefährliche und giftige Stoffe in Kosmetik geht der Trend zu „grün“. Produkte enthalten also auch häufig grüne oder „natürliche“ Inhaltsstoffe. Ich werde oft gefragt, ob diese sogenannten grünen Produkte empfehlenswert sind.
Grüne Kosmetik: gut oder schlecht?
Meiner Meinung nach ist die Verwendung von natürlichen Inhaltsstoffen in Kosmetik nicht unbedingt gut oder falsch. Diese Entscheidung sollte von deren Wirksamkeit und Sicherheit abhängen und nicht davon, ob es natürliche oder synthetische Stoffe sind. Sowohl natürliche als auch synthetische Stoffe können gut verwendet werden, wichtig ist, dass die Wirksamkeit in unabhängiger Literatur bewiesen wurde. Es gibt eine ganze Menge natürlicher Stoffe, die reizend sind und die Sie besser vermeiden sollten.
‚Grün‘ oder ‚Natürlich‘
Die Angabe „natürlich“ auf einem Produkt sagt nicht viel aus. Ich zitiere hier ein Stück aus der niederländischen Tageszeitung „Trouw“, was das perfekt zusammenfasst:
„Der Term „natürlich“, mit dem die Hersteller ihre Produkte gern versehen, ist nicht geschützt. Die meisten sogenannten natürlichen Kosmetik- und Hautpflegeprodukte sind nicht zu 100 Prozent naturrein“, weiß Leo van Dam vom niederländischen Verein Natuurcosmetica Nederland. Van Dam: „Enthält ein Pflegeprodukt auch nur einen einzigen natürlichen Bestandteil, darf es trotzdem als „natürlich“ verkauft werden.“
Die Vorstellung, dass ‚grüne, natürliche Produkte‘ immer gute Produkte sind, ist also nicht zwingend wahr. In der nächsten Zeit werde ich weiter auf die verschiedenen Aspekte natürlicher Inhaltsstoffe eingehen: die Wirksamkeit, Reinheit, Instabilität und Sicherheit.
Herzliche Grüße
Jetske Ultee
(Dr. Jetske Ultee – Forschungsärztin kosmetische Dermatologie)
