Meine Sonnencreme-Routine

Das Schönste am Winter ist für mich, dass es danach wieder Frühling wird. Den genieße ich dann intensiv! Die erste Frühlingssonne auf der Haut … War das schön in den letzten Tagen! Der Kontrast ist schon verrückt, denn in wenigen Tagen fliege ich mit meiner Familie nach Lappland, um dort Schnee und Kälte die Stirn zu bieten. Und dort waren es im letzten Monat noch -25°C! Während ich alle Hände voll zu tun habe, all die Thermo-Unterwäsche, einen Riesenberg Mützen, Handschuhe und dicke Snowboots einzupacken, sind die Straßencafés hier schon gut besucht. Das schöne Wetter kommt dieses Jahr früh. Für mich nie zu früh, für meine Website www.smeerjein.nl, die gerade erneuert wird, schon.


Warum ich meine Kampagne Creme dich ein! ins Leben rief (die jetzt überarbeitet wird)

Für diejenigen, die es vielleicht noch nicht wissen oder diejenigen, die es vergessen haben: Vor circa sechs Jahren habe ich die Kampagne „Creme dich ein!“ ins Leben gerufen. Ich fand es schlimm, dass so viele Menschen sich nicht wirklich bewusst sind, wie wichtig ein vernünftiger Umgang mit der Sonne ist. Die Menschen denken, dass es hier nicht so schlimm ist. Sie täuschen sich aber, denn fast nirgends in Europa kommt Hautkrebs so oft vor wie hier. Darüber hinaus steigen die Neuerkrankungen dramatisch an und die Betroffenen werden immer jünger. Wie ist es möglich, dass es immer noch Schulen und Kindertageseinrichtungen ohne schattige Plätze in den Außenbereichen gibt, die Sonnenschutz keine Aufmerksamkeit schenken? Und wie ist es möglich, dass ich immer noch Eltern höre, die erzählen, wie „schön“ braun ihre Kinder sind?


Inspiriert durch australische Schulen

Sonnenschutz sollte eigentlich genau so werden wie Zähneputzen. Es ist einfach sehr praktisch, Sonnenschutz so früh wie möglich auf eine positive Art zur Routine werden zu lassen. In Australien weiß man bereits seit Langem, dass das notwendig ist. Nach einer Inspirationsreise nach Down Under, wo ich mit Mitgliedern des Cancer Councils sprach und mehrere Schulen besuchte, beschloss ich, in den Niederlanden Lieder, Spiele, Filme (mit und ohne prominente Niederländer) sowie digitale Bilderbücher zu entwickeln. Dieses Material können Eltern, Lehrer oder Kindertagesstätten gratis herunterladen und verwenden, um Kinder für das Eincremen zu begeistern.

In Australien geht man übrigens noch weiter: In den Schulen, die ich besucht habe, mussten die Kinder draußen Hüte oder Caps, langärmlige T-Shirts und lange Hosen tragen. Ich denke nicht, dass das hier in Kürze auch geschehen wird, hier bestimmen wir lieber selbst, was wir anziehen. Und dem stimme ich auch zu. Jeder sollte informiert werden, jedoch selbst entscheiden und verantworten können, wie er damit umgeht.


Mein Non-Profit-Produkt Suncover

Zusammen mit der Kampagne Creme dich ein! habe ich damals auch die Linie Suncover auf den Markt gebracht. Ich war selbst auf der Suche nach einer unparfümierten, milden Sonnencreme mit effektiven und sicheren UV-Filtern und konnte sie nicht finden. Gute UV-Filter sind sehr teuer, daran wird also erheblich gespart, zumal man für ein Körperprodukt man davon auch noch eine große Menge benötigt. Das ist der Grund dafür, dass ich meine Suncover-Sonnencremes auf Non-Profit-Basis verkaufe.


In Kürze neuer Lesestoff zur Bedeutung der Sonnencreme

Aber gut, es ist inzwischen wieder einige Zeit vergangen, seitdem ich diese Kampagne ins Leben gerufen habe und es ist Zeit für eine Aktualisierung. In Kürze gibt es darum noch mehr Lesestoff und Informationen in neuer Aufmachung auf der Website smeerjein.nl. Noch etwas Geduld, ich halte Sie auf dem Laufenden …


Müssen wir uns denn jetzt schon eincremen?

Das sonnige Wochenende bescherte uns ein Postfach voller Fragen. Müssen wir uns denn jetzt schon eincremen?

Im Allgemeinen wird dazu geraten, sich ab einem UV-Index von 3 einzucremen. Und dieser Wert wurde in den letzten Tagen noch nicht erreicht. Zweifeln Sie, wie ich auch, an diesem allgemeinen Rat? Ihre Haut kann doch auch von der Sonne geschädigt werden, wenn die solare Bestrahlungsstärke oder der UV-Index 3 oder darunter ist? Möchten Sie vor allem die Hautalterung hinauszögern? Dann sollten Sie besser täglich Sonnencreme benutzen. Der Rat, Sonnencreme erst ab einem UV-Index von 3 zu verwenden, basiert auf dem Gedanken, dass die Haut so auch noch ausreichend Sonnenlicht aufnehmen kann, um Vitamin D zu bilden. Wenn Sie jedoch dafür sorgen, dass Ihr Vitamin-D-Spiegel auf dem richtigen Niveau ist, ist es für Ihre Haut besser, schon eher Sonnencreme zu verwenden. Vor allem, wenn Sie sich lange an der frischen Luft aufhalten und helle Haut haben.


Ab dem Frühling steht bei mir zu Hause Sonnencreme an einem festen Platz

Vielleicht ist Ihnen die Antwort noch nicht eindeutig genug, aber es ist nun einmal auch nicht schwarz-weiß. Ich sage Ihnen gern, wie ich selbst damit umgehe. Ich sorge dafür, dass bei mir zu Hause Sonnencreme immer an einem festen Platz steht. Und sobald der Frühling beginnt, haben meine Kinder in ihren Taschen (auch in den Sporttaschen) immer eine Flasche dabei. Meine Kinder haben sich bereits in jungen Jahren selbst eingecremt. Obwohl es ihnen viel Spaß machte, ging natürlich auch immer etwas daneben als sie noch sehr jung waren. Aber ich bin froh, dass ich es so gemacht habe. Meine Kinder wissen nun, wie wichtig guter Sonnenschutz ist, ohne Angst vor der Sonne zu haben. Von März bis Oktober gehört Eincremen wirklich zur Routine und in den Wintermonaten höre ich eigentlich vor allem auf mein Gefühl.


Auch ich vergesse mal, mich morgens einzucremen oder bin zu faul, es ein zweites Mal zu tun.

Obwohl ich mich meistens eincreme, gibt es auch Tage, an denen ich mich vor allem drinnen aufhalte und keine Lust dazu habe. Darum hier mein Rat: Bauen Sie eine Routine in den Monaten auf, in denen es wirklich notwendig ist und machen Sie in den restlichen Monaten das, was sich für Sie gut anfühlt. Und selbst bei mir geht es nicht immer gut. Auch ich vergesse meine Sonnencreme, manchmal unterschätze ich die Kraft der Sonne und ein anderes Mal bin ich einfach zu faul, mich ein zweites Mal einzucremen. Das gehört einfach zum Leben dazu: genauso wie zu spät ins Bett gehen, einen Wein zu viel trinken oder die Tüte Gummibärchen auf einmal aufessen.


Aber was ist mit der Vitamin-D-Bildung? Gerade im Winter ist das bisschen Sonne dann doch wichtig? 

Es ist eine berechtigte Frage: Was ist dann mit der Vitamin-D-Bildung? Es sieht ganz so aus, als müssten Sie zwischen zwei Übeln wählen. Auf der einen Seite möchten Sie sich vor der Sonne schützen und das Hautkrebsrisiko verringern. In diesem Fall bildet Ihr Körper möglicherweise nicht genügend Vitamin D (In diesem Blogartikel können Sie mehr darüber lesen), was Folgen haben kann. Und genau das ist der Grund, aus dem dazu geraten wird, erst ab einem UV-Index von 3 Sonnencreme zu benutzen.

Es ist jedoch gut zu wissen, dass wir mit der Art, wie wir uns eincremen, nämlich nicht so dick wie wir sollten, wirklich noch genügend Vitamin D bilden. Es gibt sowieso keine einzige Sonnencreme, die die UV-Strahlung zu 100 Prozent blockiert; ein Teil der Strahlung dringt immer bis zur Haut vor. Außerdem verläuft die Vitamin-D-Bildung bei jedem unterschiedlich schnell. Sogar in den Ländern, in denen die Sonne ganzjährig scheint, kommt Vitamin-D-Mangel vor.


Die Sonne einfach genießen

Es ist natürlich das Beste, ausreichend Vitamin D über die Nahrung aufzunehmen. In der Praxis ist das aber oftmals schwierig. Vor allem für Kinder, ältere Menschen, Menschen mit dunkler Hautfarbe und Schwangere ist es wichtig, ergänzende Präparate einzunehmen. Ich würde jedoch jedem empfehlen, ein Vitamin-D-Präparat einzunehmen. Noch besser ist es, wenn Sie ab und zu Ihren Vitamin-D-Spiegel testen lassen und gleichzeitig Ihre Haut so gut wie möglich vor Sonnenschäden schützen. Und machen Sie sich bloß nicht zu viele Sorgen, sollte das einmal nicht gelingen.

Denn trotz aller Aufklärung und Informationen über die Risiken, sollten Sie nicht vergessen, die Sonne einfach zu genießen. Und das sollten Sie wirklich tun. Schon allein deswegen, weil Sie dadurch gute Laune bekommen. Ich hoffe jedenfalls auf strahlendes Wetter in den kommenden Tagen, nicht nur hier, sondern auch in Lappland. Ich würde sehr gern einmal das Nordlicht sehen und dafür ist nun einmal ein wolkenloser Himmel notwendig. Drücken wir die Daumen!

Liebe Grüße

Jetske Ultee

Forschungsärztin kosmetische Dermatologie