• Haferflocken zur Hautpflege

Haferflocken zur Hautpflege

Kris Verburgh, Autor von Die Ernährungssanduhr, kann stolz auf mich sein: Seit Jahren beginne ich meinen Tag mit einem Teller Haferflocken mit Mandelmilch. Wenn ich ihm glauben darf, bekomme ich dadurch stärkere Gefäße, niedrigeren Blutdruck, einen besseren Stoffwechsel und mehr Energie. Ich glaube ihm gern, finde es aber vor allem eins: lecker! Was viele nicht wissen: Sie werden bereits seit Jahrhunderten bei Hautproblemen eingesetzt. Menschen mit Ekzemen oder Brandwunden badeten in „kolloidalen Haferflocken“: dem Pulver, das nach dem Vermahlen und Verarbeiten des ganzen Haferkorns übrigblieb. Das verringerte das Brennen, den Juckreiz und die Rötungen.

Es wurden inzwischen eine Menge Studien durchgeführt und die Beweise sind eindeutig. Es ist selbst so, dass Haferflocken zu den wenigen Inhaltsstoffen zählen, die von der amerikanischen Food and Drug Administration als „skin protectant“ anerkannt werden. Neben Hafer zählen unter anderem Glyzerin, Allantoin, Dimeticon und Vaseline dazu. Haferflocken können die Haut (vorübergehend) schützen sowie Hautreizungen und Juckreiz bei Hautausschlägen, Ekzemen, Insektenstichen und giftigen Pflanzen (wie Brennnessel oder Eiche) verringern.

Was tun Sie genau für die Haut?

Haferflocken sind aus verschiedenen Stoffen aufgebaut, die alle einen anderen Effekt auf die Haut haben.

– Kohlenhydrate und Eiweiße aus Haferflocken können sich an die Haut binden und für eine Schutzschicht sorgen. Diese Schicht hilft dadurch, dass sie dafür sorgt, dass die Haut weniger Wasser verliert. Zudem können die Eiweiße den pH-Wert der Haut aufrechterhalten.

– Die Fette aus Hafer stärken die Haut und verringern damit auch den transepidermalen Wasserverlust: Das heißt, dass die Haut weniger Feuchtigkeit verliert (Studie).

– Die in den Flocken enthaltenen Ballaststoffe, und dann vor allem Beta-Glucan, unterstützen sie Haut dabei, Feuchtigkeit anzuziehen und auch zu binden (Studie). Das ist etwas, was trockener Haut oder Haut mit Ekzemen oftmals nicht mehr selbst gut gelingt.

– Ein anderer wichtiger Stoff ist Avenanthramid, ein kraftvolles Antioxidans. Und obwohl es nur zu 0,03 Prozent in Haferflocken enthalten ist, haben Haferflocken die meisten ihrer positiven Eigenschaften diesem Stoff zu verdanken (Studie).

– Und als ob das noch nicht genug wäre, enthalten Sie auch noch Saponine, die die Haut reinigen, sowie Vitamine und Flavonoide: Stoffe mit einer beruhigenden Wirkung.

In Kosmetika werden inzwischen Haferflocken-Extrakte verwendet. Das nächste Mal werde ich darauf eingehen, welchen Kriterien eine Creme mit Extrakt entsprechen muss, um wirksam zu sein und gebe Ihnen dann auch noch einige DIY (Do It Yourself) Tipps … Fortsetzung folgt!

 

Herzliche Grüße

Jetske Ultee

(Dr. Jetske Ultee – Forschungsärztin kosmetische Dermatologie)

 

Lesen Sie auch:

DIY (Do It Yourself) Haferflocken-Tipps
Tipps bei Ekzemen
Mehr zum pH-Wert der Haut
Machen Sie die „Hautanalyse