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Die Suche nach Ihrer Wundercreme

Die Kosmetikindustrie ist mit einem Umsatz von circa 220 Milliarden US-Dollar pro Jahr eine der größten der Welt! Und sie wächst weiter. Habe ich vor zwei Jahren noch geschrieben, dass die „Durchschnittsfrau“ ungefähr neun Produkte pro Tag verwendet, sind das inzwischen zwölf. Ich merke in meinem Umfeld, dass das Vertrauen in die Wirkung von Kosmetik verloren geht. Wo finden Sie die Wundercreme? Das ist schade, denn trotz meiner häufigen Kritik, glaube ich mehr als zuvor in die Möglichkeiten von Kosmetikprodukten.

Der goldene Tipp: besteht die Wundercreme?

Leider kann ich Ihnen auch nicht den goldenen Tipp geben. Denn selbst ein Produkt mit einer fantastischen INCI-Liste kann Ihre Haut in „Babyhaut“ verwandeln und bei mir rote Flecken verursachen. Es gibt so viele Faktoren, die darauf Einfluss haben: Überempfindlichkeiten, Allergien, Hydratation, Talgproduktion, Hautdicke usw. Studien haben gezeigt, dass die Eigenschaften der Haut über das Eindringen und die Wirksamkeit eines Stoffes entscheiden. Und nicht zu vergessen: Ein Produkt kann noch so gut sein, wenn Sie die Konsistenz oder den Geruch nicht schön finden, ist die Wahrscheinlichkeit gering, dass Sie es lange verwenden werden.

Die Regeln kennen

Und doch können Sie ohne all die tausenden verschiedenen Inhaltsstoffe auswendig zu lernen, mit Hilfe einiger Grundregeln die Spreu vom Weizen trennen. Und das erleichtert die Wahl eines Produktes, denn glauben Sie mir: sehr viel wird nicht mehr übrig bleiben… Sie sollten sich also die folgenden Regeln einprägen, bevor Sie das nächste Mal eine Parfümerie betreten, um Ihre Wundercreme zu kaufen:

Bitten Sie um Produkte, die:

  1. In einer Tube, einem Pumpspender oder besser noch in einem luftdichten Pumpspender sind. Das Gros der aktiven Inhaltsstoffe und eigentlich alle Antioxidantien (sogar die stabileren) mögen keinen Sauerstoff. Tiegel lassen Sie besser stehen, es sei denn, Sie möchten Ihre Haut nur hydratisieren.
  2. Keine unnötig reizenden Stoffe enthalten. Die wichtigsten sind Parfüm und denaturierter Alkohol. Die Zahl der Dermatologen, die ein Produkt mit solchen Stoffen empfiehlt, kann man an einer Hand abzählen. Weitere „zu meidende Inhaltsstoffe“ finden Sie hier.
  3. Stoffe enthalten, von denen die Wirksamkeit nachgewiesen ist. Das können Antioxidantien, beruhigende oder die Hautbarriere regenerierende Stoffe sein. Die wichtigsten sind Vitamin C (Ascorbic acid), Vitamin E (Tocopherol), Niacinamid, Panthenol, grüner Tee, Allantoin, Beta-Glucan, Traubenkern, Süßholzwurzel-Extrakt (Glycyrrhiza glabra), Glykolsäure, Salicylsäure, Retinol, Lycopin, Coenzym Q10, Palmitoyl pentapeptapeptide und Idebenone.
  4. Wirkstoffe in ausreichend hohen Konzentrationen enthalten. Mit Ausnahme einiger Inhaltsstoffe können Sie davon ausgehen, dass sie dann im obersten (zum Beispiel bei Glykolsäure, Vitamin C und Niacinamid) oder im mittleren Teil der Liste der Inhaltsstoffe stehen müssen.

Systematisches Ausprobieren

Theoretisch sind jetzt nur noch einige wenige Produkte übrig. Sollten Sie die Verkäuferin (oder den Verkäufer) noch nicht in den Wahnsinn getrieben haben, können Sie natürlich fragen, ob es von diesen Produkten Proben gibt! Denn wie soeben gesagt: Der letzte Schritt ist systematisches Ausprobieren … Sie werden bestimmt Ihre Wundercreme finden!

Herzliche Grüße
Jetske Ultee

(Dr. Jetske Ultee – Forschungsärztin kosmetische Dermatologie)