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Öle zur Hautpflege

Die Frage, die mir in Interviews am häufigsten gestellt wird, ist, welche Produkte ich selbst verwende. Auch öle! Vielleicht überraschend?

Ich verwende jeden Tag, morgens und abends meine eigenen Produkte. Ich habe diese Produkte in erster Linie für mich selbst entwickelt: Produkte, die ich vertrage und die Substanzen mit nachgewiesener Wirkung in der richtigen Konzentration enthalten. Jedoch gibt es außer meinen eigenen Cremes, auch noch einige andere Öle in meinem Badezimmer. Und die meisten davon sind sehr preiswert! Ich mag die herkömmliche Tube Vaseline sehr gern, hänge aber auch an meiner Sammlung 100 % reiner Pflanzenöle. Ein gutes Pflanzenöl ist unerlässlich, ich werde Ihnen sagen, warum …

Flüssiges Gold

Die meisten Pflanzenöle enthalten nicht nur Fettsäuren, sondern auch Antioxidantien. Diese Stoffe können Ihre Haut geschmeidig und hydratisiert halten und Ihre Haut vor Sonnenschäden schützen. Zudem enthalten die Öle oft auch hautberuhigende oder entzündungshemmende Stoffe. Außerdem kommen 100 % reine Pflanzenöle ohne Konservierungsmittel aus, denn Bakterien und Schimmel halten sich nicht gern darin auf. Bevor Sie aber Ihre soeben gekaufte Creme sofort wegwerfen und durch eine Flasche Pflanzenöl ersetzen, sollten Sie wissen, dass eine gut zusammengestellte Creme Wirkstoffe in viel höheren Konzentrationen enthalten kann als die Flasche Öl. Ein Öl ist also kein Ersatz für eine gute Creme, sondern vielmehr eine Ergänzung.

Wofür ich Öle verwende

  • Ich verwende ein Pflanzenöl, wenn mein Gesicht etwas dehydratisiert ist. Viele Inhaltsstoffe wirken in einer etwas dünnflüssigeren Creme auf Wasserbasis am besten. Und doch kann es sein, dass die Haut noch etwas trocken bleibt. Mit einem über Ihre Creme oder Ihr Serum aufgetragenen Pflanzenöl können Sie Ihre Haut wieder schön weich und geschmeidig machen. Wirksame Inhaltsstoffe aus der Creme dringen in die Haut ein, und durch das Öl verdunstet nur wenig Feuchtigkeit, sodass die Haut nicht austrocknet. Fühlt sich meine Haut wirklich schlecht an, dann wirkt eine gute Gesichtsmassage mit einem Öl Wunder, insbesondere wenn die Haut noch ein bisschen feucht vom Waschen ist.
  • Ich verwende täglich ein Öl, um mein Augen-Make-up zu entfernen. Es kommt ohne aggressive Tenside aus und das ganze Make-up lässt sich rückstandslos entfernen.
  • Ich verwende praktisch nie eine Körperlotion, sondern nehme auch für meinen Körper ein Pflanzenöl. In der Regel mische ich es mit etwas Gesichtscreme (wegen der Wirkstoffe).
  • Manchmal weiß ich mir mit meinen Haaren keinen Rat mehr, nachdem ich sie regelmäßig geföhnt und viel geschwommen habe. Dann lässt sie etwas Öl in den Haaren über Nacht wieder glänzen. Vergessen Sie nicht, das Öl am nächsten Tag wieder auszuspülen!
  • Ein paar Tropfen eines Pflanzenöls im Badewasser verhindern, dass Ihre Haut austrocknet.
  • Auch Füße, Hände, Nägel und die Nagelhaut werden besonders im Winter regelmäßig eingefettet, manchmal in Kombination mit Vaseline.
  • Pflanzenöle können Sie sehr gut für die empfindliche Haut Ihres Babys verwenden. Ich habe das auf jeden Fall bei all meinen Kindern gemacht. Pflanzenöl ist viel sicherer als all diese parfümierten Öle!

Mein Lieblingsöl

Habe ich Sie mit meinem Artikel begeistert? Achten Sie beim Kauf dann darauf, dass Sie bei den tausendundeinen exotischen Ölen mit Preisen, die einen an flüssiges Gold erinnern, den Überblick nicht verlieren. Um Sie davor zu bewahren, werde ich einige Öle nennen, die ich selbst immer im Haus habe. Welches ich verwende, hängt von meinem Hautzustand (und meiner Stimmung) ab.
Eines meiner Lieblingsöle ist Jojobaöl. Es ist ein ziemlich leichtes Öl, das von der Haut leicht aufgenommen wird und sich gut für etwas fettigere Haut eignet, da es die Poren nicht verstopft und Sebum (Talg) im wahrsten Sinne des Wortes auflöst. Aber eigentlich eignet sich dieses Öl für jeden Hauttyp. Die verhältnismäßig hohe Konzentration Vitamin E und das Fehlen ungesättigter Fettsäuren ermöglichen, dass man Jojobaöl etwas länger aufbewahren kann als die meisten Öle. Wissenschaftliche Studien zeigen, dass Jojobaöl entzündungshemmend, bakterienabtötend und als UV-Schutz wirken kann. Was will man noch mehr?

Wenn meine Haut etwas trockener oder gereizt ist, verwende ich gern Kamelienöl (aus den Samen der grünen Teepflanze). Auch dieses Öl riecht neutral und wirkt hautberuhigend.

Ein anderes schönes, etwas reichhaltigeres Öl, das die Haut schnell glatt und geschmeidig macht, ist Reisöl. Reisöl enthält neben Vitamin E auch Vitamin B, Squalen und ein bis zwei Prozent Gamma-Oryzanol. Letzterer ist ein kräftiges Antioxidans und deshalb wichtig beim Schutz vor Sonnenschäden.

Auf Reisen verwende ich gern Kukuinussöl, da es reich an Vitamin A, C und E ist, sehr schnell aufgenommen wird. Die Haut fühlt sich also nicht klebrig an!

Uns als letztes Teebaumöl. Ich nutze es nur sporadisch, weil es die Haut reizen kann. Und wenn ich es verwende, dann nur als frisch angerührte Mischung. Sollte ich auf meiner Haut Pickel oder unruhige Stellen entdecken, dann mische ich einen Teil Teebaumöl mit drei Teilen Jojobaöl und verteile es darauf. Das Terpinen-4-ol aus dem Teebaumöl wirkt gut gegen Bakterien, Hefen und andere Mikroben, die Hautprobleme verursachen können. Sie sollten es aber in Maßen verwenden!

Was Sie über Öl wissen müssen

Denken Sie daran, dass Pflanzenöle in der Regel nur eine begrenzte Haltbarkeit haben (maximal zwei Jahre nach Herstellungsdatum) und dass sie kühl aufbewahrt werden müssen. Pflanzenöle können nämlich oxidieren und das ist nicht gut für die Haut. Man kann es oft schon riechen, die Produkte verströmen dann einen ranzigen Geruch. Ich bestelle meine Produkte am liebsten direkt bei einem guten Lieferanten, bewahre sie danach im Kühlschrank auf und fülle eine kleine Menge davon in eine Flasche. Gute, reine Öle sind oft nicht preiswert. Das Risiko ist groß, dass man das Öl, von dem eine Flasche nur einen Euro kostet mit einem preisgünstigeren Öl gestreckt hat. Für ein gutes Öl braucht man auch keine Unsummen zu bezahlen. Mehr als 20 Euro für eine Flasche ist wirklich zu viel und leider auch keine Garantie für Qualität! Schauen Sie sicherheitshalber immer auf der Verpackung nach, ob 100 Prozent reines Öl verwendet wurde. Es darf aber Antioxidantien wie Tocopherol (Vitamin E) enthalten, denn sie verhindern, dass das Produkt oxidiert. Auch der Verarbeitungsprozess ist wichtig. Kaufen Sie besser keine Produkte, bei denen das Öl durch den Zusatz von Lösemitteln (Enriched Oil) gewonnen wurde: Die Konzentration der Wirkstoffe in diesen Produkten wird etwas niedriger sein. Ein letzter Tipp: Möchten Sie nicht diejenige sein, die einen Nussgeruch verströmt, kaufen Sie dann lieber kalt gepresstes Öl. Bei kalt gepressten Ölen ist zudem die Wahrscheinlichkeit höher, dass sie ausreichend wirksame Inhaltsstoffe enthalten. Und noch ein letzter Tipp: Drehen Sie den Flaschenverschluss immer gut zu, bevor Sie auf Reisen gehen. Ich habe in meinem letzten Urlaubs gelernt, dass das den schönen Sommerkleidern, die auch im Koffer sind, wesentlich besser bekommt!

 

Herzliche Grüße

Jetske Ultee

(Dr. Jetske Ultee – Forschungsärztin kosmetische Dermatologie)