Über den Zusammenhang zwischen Ernährung und Akne wurde schon viel geschrieben. So gibt es deutliche Hinweise, dass bestimmte Zuckerarten Aknebeschwerden auslösen können. Aber wie ist das mit Milchprodukten? Bekommt man von Milch Pickel? Von allen Milchsorten?
Deutlicher Zusammenhang zwischen Akne und Milchprodukten
In verschiedenen Studien wurde inzwischen ein Zusammenhang zwischen dem Konsum von Milchprodukten und dem Schweregrad von Aknebeschwerden nachgewiesen. So stellte sich heraus, dass Teenager mit Akne mehr Milchprodukte konsumieren als Teenager ohne Pickel. Diese Verknüpfung traf sowohl auf Jungen als auch auf Mädchen zu. Und auch bei Erwachsenen hängt eine Ernährung mit einer hohen glykämischen Last, mit unter anderem viel Milchprodukte, mit häufigeren Aknebeschwerden zusammen.
Das bedeutet jedoch noch nicht, dass Milch wirklich Pickel verursacht. Es bleibt unklar, ob Milchprodukte Akne verursachen oder ob sie die Beschwerden "nur" verschlimmern. Wir wissen jedoch schon, dass Milch verschiedene Stoffe enthält, die bewiesenermaßen Pickel verursachen können. Welche Stoffe sind das?
Milch und Hormone
Milchprodukte können zunächst einmal vielerlei hormonartige Stoffe enthalten, wie bspw. Derivate von Sexualhormonen wie Östrogen, Progesteron und Androgene (Testosteron). Durch diese sogenannten Hormonderivate kann die Talgproduktion in der Haut ansteigen.
Außerdem enthalten Milchprodukte Stoffe, die im Körper unter anderem das Insulin und den Stoff IGF-1 (Insulinähnlicher Wachstumsfaktor) ansteigen lassen. Auch diese Stoffe werden mit der Entstehung von Pickeln in Zusammenhang gebracht. Was passiert dabei genau?
Was geschieht in der Haut?
Wie oben erklärt, können hormonartige Stoffe, die Sie über die Milch aufnehmen, die Talgproduktion der Haut erhöhen. Außerdem steigt der IGF-1 sowie der Insulinspiegel, was ebenfalls für die Bildung von zusätzlichem Talg sorgt. Darüber hinaus beschleunigen Insulin und IGF-1 auch das Wachstum der Hautzellen und das Anreichern abgestorbener Hautzellen, da sich diese nicht gut lösen. All diese Prozesse tragen schließlich zusammen zur Entstehung von Pickeln bei. Akne wird durch eine Kombination mehrerer Faktoren verursacht, unter anderem durch eine erhöhte Talgproduktion, verstopfte Poren sowie einer Entzündungsreaktion in den Talgdrüsen und Haarfollikeln.
Welche Milchsorten verursachen Pickel?
Eine kürzlich durchgeführte große Analyse aller Studien zu Milchprodukten und Akne ergab, dass der Konsum aller Milchsorten mit Akne in Zusammenhang gebracht werden kann. Dabei wies fettarme Milch, vor allem jedoch Magermilch (entrahmte Milch) einen größeren Zusammenhang mit der Entstehung von Pickeln auf.
Eine mögliche Erklärung hierfür ist, dass die Konzentration der Milcheiweiße steigt, wenn der Milch das Fett entzogen wird. Außerdem enthält Vollmilch mehr Östrogen, dass die Entstehung von Pickeln unterdrückt. Fettarme Milch und Magermilch enthalten hingegen eine höhere Konzentration Molkeneiweiß, dass Akne erst recht stimuliert.
Wie sieht es mit anderen Milchprodukten aus?
Ziegenmilch beeinflusst den Insulinspiegel weniger stark. Komplexer ist es bei Sojamilch: Bei Männern wurde kein größerer hormonstimulierender Effekt nachgewiesen, bei Frauen jedoch bringt ein regelmäßiger Konsum die Hormonbalance durcheinander, was sich schließlich in Akne äußern kann. Andere Milchsorten wir Mandelmilch enthalten zwar Zucker, beeinflussen die Entstehung von Akne aber vermutlich nicht.
Was bewirken Joghurt und Käse?
Bislang wurde noch kein Zusammenhang zwischen dem Genuss von Joghurt oder Käse und Akne gefunden. Vermutlich hängt das mit dem Fermentationsprozess zusammen, den diese Produkte durchlaufen. Das könnte eventuelle hormonale Auswirkungen verringern. Außerdem enthalten fermentierte Produkte wie Joghurt Probiotika, die sich möglicherweise gut auf die Haut auswirken.