Woher weiß man, ob ein Produkt auch vor UVA-Strahlung schützt? (Der LSF sagt darüber nichts aus)

Geschrieben von: Dr. Jetske Ultee
Woher weiß man, ob ein Produkt auch vor UVA-Strahlung schützt? (Der LSF sagt darüber nichts aus)
Der Lichtschutzfaktor gibt an, wie gut das Produkt vor UVB-Strahlung schützt. Wann schützt eine Creme auch vor UVA-Strahlen? Wie erkennt man das und was steht dann auf der Verpackung? Wie wird der Schutzgrad eigentlich bestimmt

Wofür steht LSF?

LSF steht für Lichtschutzfaktor. Die englische Bezeichnung ist SPF (Sun Protection Factor). Ein LSF erhöht die sogenannte MED-Schwelle. MED steht für minimale Erythemdosis,also der Strahlendosis, die notwendig ist, um eine Hautrötung zu verursachen. Indem man ein Produkt mit einem LSF benutzt, kann man länger in der Sonne bleiben, bevor sich die Haut rötet.

Der LSF sagt vor allem etwas über den Schutzgrad vor UVB-Strahlung aus. Es wird oft einfach gesagt, dass diese Zahl ausdrückt, wie viel mal länger man sich in der Sonne aufhalten kann, ohne einen Sonnenbrand zu bekommen. Es ist jedoch etwas komplexer.

UVB-Strahlung verursacht Hyperpigmentierungen, DNA-Schäden, die zu Hautkrebs führen können, sowie die Abnahme von Kollagen. Zu viel UVB-Strahlung merkt man sofort: Die Haut wird rot. Darum ist es wichtig, sich gut davor zu schützen.



So wird der LSF bestimmt

Wie wird der Lichtschutzfaktor nun bestimmt? Im Labor wird erst bei Freiwilligen (mit verschiedenen Hauttypen) geschaut, wie schnell sich die Haut auf dem Rücken unter einer UV-Lampe rötet. Dann werden sorgfältig 2 mg Sonnencreme auf einen abgemessenen Quadratzentimeter Haut aufgetragen. Die Creme muss eine Viertelstunde einziehen, bevor die Haut erneut den UV-Strahlen der Lampe ausgesetzt wird. Nun wird gemessen, wie viel länger es dauert, bis eine Hautrötung und ein Sonnenbrand auftritt.



LSF Suncare höher als auf Verpackung angegeben

Es ist vielleicht gut zu wissen, dass unsere Sonnencremes in den Tests einen höheren Lichtschutzfaktor aufweisen als auf der Verpackung steht. So hat unsere Suncare SPF 15 beispielsweise einen LSF von 23,5. Wir könnten dann eigentlich auch SPF 20 auf die Verpackung drucken. In der Regel tragen die meisten Menschen im Allgemeinen jedoch weniger als die 2 mg Creme pro Quadratzentimeter Haut auf. Das ist dann also schon einkalkuliert.



Je höher der LSF, desto besser?

Ist ein höherer Lichtschutzfaktor immer besser? Das muss etwas differenzierter gesehen werden. Kein einziger UV-Filter schützt zu 100 Prozent, auch Faktor 50 nicht: Dieser schützt zu 98 Prozent vor der Strahlung. Und das ist nur ein Prozent mehr als bei Faktor 30. Wichtiger ist jedoch, dass der LSF nur etwas über den Schutz vor UVB-Strahlung aussagt. Der Grad, in dem ein Sonnenschutzprodukt vor sowohl UVA- als auch UVB-Strahlung schützt, ist jedoch viel wichtiger.



Warum muss ein Produkt auch vor UVA-Strahlung schützen?

Warum muss ein Produkt auch vor UVA-Strahlung schützen? Und wie wird dieser Schutzfaktor angegeben?

UVB-Strahlung erreicht die Oberhaut, UVA-Strahlung dringt tiefer in die Haut ein. Ungefähr 20 bis 30 Prozent der UVA-Strahlung dringen bis in die Dermis, die mittlere Hautschicht. UVA-Strahlung wird nicht einmal von Wolken oder Glas gehindert und ist das ganze Jahr über vorhanden, also auch im Herbst und im Winter. Der Punkt ist, dass UVA-Strahlung keinen Sonnenbrand verursacht, die Haut also kein Warnsignal gibt, wenn man einer Überdosis ausgesetzt war, so wie das bei UVB-Strahlung geschieht. UVA-Strahlung spielt vor allem bei der Hautbräunung, Hautalterung und bei Hautkrebs eine Rolle. Darum ist es wichtig, dass ein Sonnenschutzprodukt auch vor diesem Teil des Sonnenspektrums schützt.



Was ist ein Breitspektrum-Sonnenschutzprodukt? Was versteht man unter kritischer Wellenlänge?

Vielleicht haben Sie diese Termini schon einmal gelesen: Breitspektrum und kritische Wellenlänge. Was ist das genau? Ein Breitspektrum-Sonnenschutzprodukt schützt einfach gesagt vor einem breiten Spektrum der UV-Strahlung, gegen UVA- und UVB-Strahlen also. Der vollständige Sachverhalt ist etwas komplexer, Sie können sich jedoch merken, dass UV-Strahlung aus verschiedenen Wellenlängen besteht, wobei die von UVB-Strahlung zwischen 290 und 320 nm liegt und die von UVA-Strahlung zwischen 320 und 400 nm.

Und was ist die kritische Wellenlänge? Ist das eine gefährliche Wellenlänge? Nein. Das hat einfach gesagt, damit zu tun, inwieweit ein Produkt schützt. Die kritische Wellenlänge ist die kürzeste Wellenlänge, bei der ein Produkt 90 Prozent der gesamten Absorption der Strahlung erreicht, der Strahlung, die blockiert wird. Anders gesagt: Hat ein Produkt eine kritische Wellenlänge von 370 nm, dann bedeutet das, dass 90 Prozent der Strahlungsabsorption zwischen 290 und 370 nm liegt. Bei Sonnencremes, die hauptsächlich UVB-Schutz bieten, liegt die kritische Wellenlänge unter 320 nm, da UVB-Strahlen eine Wellenlänge von 290 nm - 320 nm haben.

Um einer Sonnencreme den Zusatz „broad spectrum“ oder Breitspektrum verleihen zu können, muss die kritische Wellenlänge mindestens 370 nm betragen.



Wie wird der UVA-Schutz gemessen?

Es gibt verschiedene Testmethoden, um den Schutzgrad vor UVA-Strahlung zu messen. So wird in Europa unter anderem die PPD-Methode (Persistent Pigment Darkening) verwendet, die dem LSF-Test ähnelt. Untersucht wird hier jedoch nicht die Rötung, sondern die Pigmentveränderung sowie die Geschwindigkeit, mit der die Haut bräunt.

Bei der Testmethode wird die Haut UVA-Strahlung ausgesetzt. In den nächsten 2 bis 24 Stunden danach wird die Pigmentbildung beobachtet. Dasselbe wird dann bei dem Hautareal durchgeführt, das mit Sonnencreme bedeckt war. Das Verhältnis zwischen der kleinsten Dosis UVA-Strahlung, die eine bleibende Pigmentveränderung auf geschützter und ungeschützter Haut hervorruft, ist dann der sogenannte PPD-Wert.

Ein PPD 10 bedeutet dann grob gesagt, dass die Haut zehnmal länger braucht, um zu bräunen. Es gibt jedoch noch weitere Methoden, um den UVA-Schutzgrad zu bestimmen und auszudrücken. Diese werden nicht auf geschützten und ungeschützten Hautarealen durchgeführt, sondern werden anhand der Lichtdurchlässigkeit bestimmt, wie bei UVAPF.



Was bedeuten UVAPF und PA genau?

UVAPF steht für Ultraviolet A Protection Factor, d.h. den UVA-Schutzfaktor. Wie wird dieser bestimmt? Wie gesagt, wird die Sonnencreme bei dieser Methode nicht auf der Haut, sondern auf einen Objektträger aufgetragen und im Anschluss einer Dosis UV-Strahlung ausgesetzt. Dann wird die Lichtdurchlässigkeit gemessen. Und schließlich gibt es noch PA, den „Protection Grade of UV-A“, der wieder auf dem PPD-Wert basiert. Die PA-Klassifikation wird vor allem von europäischen Marken verwendet. Auf der Verpackung können Sie die Bedeutung anhand der Pluszeichen erkennen:

PA+ PPD 2-4
PA++ PPD 4-8
PA+++ PPD 8-16
PA++++ PPD 16 und höher






Und dann gibt es noch das „normale“ UVA-Logo und die Sterne von Boots

Für diejenigen, die es ganz genau wissen wollen, gibt es auch noch das „normale“ UVA-Logo. Das kreisförmige Logo verwendet Dr. Jetske Ultee zum Beispiel auch. Es gibt an, dass ein Produkt ein UVAPF / SPF-Verhältnis von minimal 1:3 hat, wie es in Europa vorgeschrieben ist. Wenn ein Produkt LSF 30 hat, muss der UVA-Schutzgrad mindestens 10 sein.

Die Drogeriekette Boots hat ein eigenes UVA-Bewertungssystem. Das verwendete Logo ist ein Kreis, der die Buchstaben UVA und zwischen 1 und 5 Sternen enthält. Bei diesem Bewertungssystem wird das Verhältnis von LSF und UVA-Schutzfaktor betrachtet. Dabei gilt:

1 Stern 2 Sterne 3 Sterne 4 Sterne 5 Sterne

0.21 – 0.4 = 20-40%

0.41 – 0.6 = 40-60%

0.61 – 0.8 = 60-80%

0.81 – 0.9 = 80-90%

0.91 - und höher = 90-100%



Dieses System sagt also etwas über die Absorption von UVA-Strahlen im Vergleich zu UVB-Strahlen aus.



Wie wird der UVA-Schutz auf der Verpackung angegeben?

Welches der verschiedenen Logos und Angaben für den Schutzgrad vor UVA-Strahlung auf die Verpackung kommt, entscheidet der Hersteller. Leider sorgt das ab und zu für Verwirrung, denn aufgedruckte Sterne oder Plus-Zeichen machen ein Produkt nicht automatisch besser als ein Produkt ohne diese Hinweise.



Unabhängig vom Faktor und Stern, ausreichend und oft eincremen zählt

Wie lange Sie wirklich vor UVA-Strahlung geschützt bleiben, lässt sich mit dem PPD-Wert oder dem PA noch nicht vorhersagen, genauso wenig wie der LSF angibt, wie viel länger Sie sich in der Sonne aufhalten können. Das hängt von sehr vielen Faktoren ab, beispielsweise der solaren Bestrahlungsstärke, dem Hauttyp, der Aktivität im Freien usw. Genauso wichtig wie der UVA-Schutz eines Produkts ist auch, dass die Creme in ausreichender Menge und Häufigkeit aufgetragen wird.



Unsere Produkte

Wie gut schützen unsere Produkte? Und wie können Sie all diese verschiedenen Angaben miteinander vergleichen? In der unten stehenden Tabelle haben wir die verschiedenen gängigen und verwendeten Messmethoden aufgelistet.

Suncover LSF 30 UVAPF = 21,6 (= PA++++)

SPF/UVAPF-Verhältnis = 1,4 (= 5 Sterne laut Boots Star Rating) Kritische Wellenlänge = 379,7 (= Breitspektrum)
Suncare LSF 15

UVAPF = 12,7

(= PA+++)



SPF/UVAPF-Verhältnis = 1,2

(= 5 Sterne laut Boots Star Rating)

Kritische Wellenlänge = 377,5

(= Breitspektrum)

Suncare LSF 30 UVAPF = 22,2 (= PA++++)

SPF/UVAPF-Verhältnis = 1.4 (= 5 Sterne laut Boots Star Rating)

Kritische Wellenlänge = 378,9

(= Breitspektrum)







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