Sonne

Die Sonnencreme der Zukunft

Door: Dr. Jetske Ultee
Die Sonnencreme der Zukunft

Wäre es nicht schön, wenn pflanzliche Inhaltsstoffe in Ihrer Sonnencreme Ihre Haut vor der Sonne schützen könnten? Das ist keine Zukunftsmusik, sondern vielleicht bald schon Realität ... Ich arbeite gerade an einem sehr interessanten Forschungsprojekt. Und darüber erzähle ich Ihnen gern mehr.

So schützt Sie Sonnencreme jetzt

Sonnencremes schützen Ihre Haut mit UV-Filtern vor der Sonne. Davon gibt es derzeit zwei Optionen: organische und physikalische UV-Filter. Beide blockieren die Sonne durch Absorption und/oder Reflexion der UV-Strahlung.

 

Schützende Pflanzenextrakte

Und jetzt kommt vielleicht eine dritte UV-Filter-Option hinzu: Pflanzenextrakte. Es wird immer häufiger belegt, dass diese UV-Strahlung abwehren können und außerdem eine antioxidative Wirkung haben.
 
Vor allem die in Pflanzenextrakten enthaltenen Flavonoide scheinen häufig vor UV-Strahlung zu schützen. Besonders Rutin und Quercetin werden häufig genannt. Interessant ist vor allem ein Extrakt aus Hylocereus polyrhizus (Drachenfrucht oder Pitaya), der einen LSF von 35 erreichte.
 
Derzeit sind sie noch nicht als UV-Filter in Sonnencremes enthalten, aber sie sind definitiv Pflanzenextrakte mit Potenzial.

Rotalgen: das Projekt

Eine weitere mögliche Option für einen Inhaltsstoff in Sonnencremes? Rotalgen. Die Forscher des Royal Netherlands Institute for Sea Research (NIOZ) und der Hanze University of Applied Sciences in Groningen führen derzeit umfangreiche Studien dazu durch. Auch ich arbeite an diesem Projekt mit, damit diese Substanz in (ferner) Zukunft als UV-Filter in Sonnencremes verwendet werden kann. Voraussetzung ist, dass sie wirklich wirkt.
 
Aber warum sind Rotalgen eigentlich ein so vielversprechender Inhaltsstoff für Sonnenschutzmittel? Rotalgen enthalten Micosporin-ähnliche Aminosäuren (MAA) und schützen sich damit selbst vor der Sonne. Und das ist auch dringend nötig, denn Rotalgen wachsen in der Gezeitenzone an der niederländischen Küste, die zudem oft trocken liegt. Das bedeutet, dass die Algen sehr viel Sonne abbekommen. MAA ist extrem UV-beständig und hilft den Rotalgen, die Sonneneinstrahlung zu überstehen.
 
Das Schöne an MAA ist, dass man diese Aminosäuren in der gesamten Nahrungskette findet und dass die Substanz von Natur aus in Korallen vorkommt. Wenn diese Aminosäuren irgendwann in Sonnencremes verwendet werden können, verwendet man eine ökosystemeigene Substanz, die für Korallen unschädlich ist. Eine großartige Möglichkeit.
 
Doch bis dahin ist es noch ein weiter Weg. Die Forschung steckt noch in den Kinderschuhen. Die Forscher müssen zunächst herausfinden, wie stark die antioxidative Wirkung und wie hoch der UV-Schutz von MAA ist. Außerdem muss natürlich noch untersucht werden, was der beste Erntezeitpunkt für Rotalgen ist, damit sie den höchsten Gehalt an Antioxidantien haben. Und wie hoch ist der Antioxidantiengehalt von getrockneten Rotalgen, wenn man sie eine Zeit lang lagert? Die Antworten auf diese Fragen stehen noch aus ...

Alles wird verwendet/h2>
Dennoch gibt es bereits einige Forschungsergebnisse zu vermelden: Wissenschaftler wissen bereits, dass man aus 100 Gramm getrockneten Rotalgen etwa 4 Gramm MAA erhält. Das ist also nicht sehr viel: Es bleibt eine Menge Material übrig. Am besten ist es natürlich, den gesamten Seetang zu verwenden und nicht nur den Teil, den man für Sonnencremes benötigt. Deshalb untersuchen Wissenschaftler derzeit auch, welche anderen Stoffe in Rotalgen enthalten sind und in welchen Mengen.
 
Es ist bereits bekannt, dass Rotalgen Proteine enthalten, die möglicherweise als Bestandteil von Fleischersatzprodukten verwendet werden könnten. Und, wie der Name schon verrät, sind Rotalgen rot, und die rosa und violetten Flüssigkeiten, die man aus ihnen gewinnen kann, könnten ebenfalls verwendet werden, für Textilien oder Lippenstift zum Beispiel. Schließlich können die in den Algen enthaltenen Aminosäuren wahrscheinlich in Probiotika verwendet werden. Ein ganz besonderer Seetang also!

Ich halte Sie auf dem Laufenden

Weitere Ergebnisse gibt es leider noch nicht. Aber ich kann es kaum erwarten ... Denn wie toll wäre es, wenn wir Rotalgen wirklich als UV-Filter in Sonnencremes verwenden könnten? Wenn es etwas zu berichten gibt, werden Sie natürlich von mir hören!
 

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