Für Ihre Haut möchten Sie natürlich die beste Pflege. Für mich bedeutet das, dass ich bestimmte Inhaltsstoffe lieber nicht verwende. Denn einige können die Haut stark reizen. Vor welchen Stoffen sollte man sich in Acht nehmen? Und warum? Und: Wie erkennt man sie auf der Verpackung?
Alkohol, es gibt aber auch gute Sorten in Kosmetika
Viele Kosmetikhersteller verwenden Alkohol in ihren Produkten. Ein Grund dafür ist beispielsweise die Haltbarkeit eines Produkts zu verlängern. Auch lassen sich damit feste Stoffe wie manche UV-Filter lösen und so einem Kosmetikprodukt hinzufügen. Darum steht beispielsweise Alkohol denat. so weit oben auf der Liste der Inhaltsstoffe von Sonnenschutzprodukten.
Alkohol kann zudem auch als „Entfetter“ benutzt werden. Alkohol löst die Fettschicht auf der Haut auf und beschädigt so die Hautbarriere ein wenig. Dadurch wird die Haut trockener, da sie Feuchtigkeit verliert. Einmal ist das nicht schlimm, sollte das jedoch öfter geschehen, kann sich die Haut nur schwer regenerieren. Alkohol sorgt so auch dafür, dass die Wirkstoffe besser in die Haut eindringen können. Praktisch, denken Sie jetzt vielleicht. Aber auch Bakterien und reizende Stoffe werden so leichter von der Haut aufgenommen und können so Probleme verursachen.
Deswegen rate ich vom Gebrauch von Produkten, die eine hohe Konzentration Alkohol enthalten ab. Enthält ein Produkt eine hohe Konzentration Alkohol, steht er an erster, zweiter oder dritter Stelle in der Liste der Inhaltsstoffe. Achten Sie vor allem bei Tonern und Tonics gegen Akne darauf. Diese enthalten diesen Stoff schon mal.
Müssen Sie alle Produkte mit Alkohol stehenlassen? Keinesfalls. Eine Ausnahme sind die Fettalkohole, die ich auch gern in meinen Produkten verwende. Diese schließen Feuchtigkeit ein und machen die Haut so weicher. Das ist auch in diesem Experiment deutlich sichtbar, bei dem wir gute und schlechte Alkoholsorten auf die Haut aufgetragen haben, um zu zeigen, was dann passiert.
In der untenstehenden Tabelle können Sie genau sehen, welchen Alkohol Sie besser vermeiden sollten und welcher die Haut weicher macht.
Beispiele für „schlechte“ Alkoholsorten |
Beispiele für „gute“ Alkoholsorten |
Alcohol Denat |
Cetyl Alcohol |
Ethanol Denat |
Cetearyl Alcohol |
Ethyl Alcohol |
Lanolin Alcohol |
Isopropyl Alcohol |
Stearyl Alcohol |
Benzyl Alcohol |
Myristyl Alcohol |
Duftstoffe: nicht immer angenehm
Herrlich, so ein erfrischender Zitrusduft unter der Dusche oder eine Creme, die nach süßen Rosen duftet. Es ist für viele Menschen sogar der ausschlaggebende Grund dafür, ein Produkt zu kaufen. Leider ist der schöne Duft Hauptursache für Allergien. Wer regelmäßig parfümhaltige Produkte verwendet, läuft Gefahr, Hautreizungen, allergische Reaktionen oder Kontaktekzeme zu erleiden. Darüber hinaus können Duftstoffe mit dem Sonnenlicht reagieren und die Haut so schneller altern lassen. Sie können auch Pigmentflecken verursachen. Also lieber vermeiden.
Auf der Liste der Inhaltsstoffe (INCI) finden Sie diese Stoffe ganz allgemein bezeichnet als parfum oder fragrance. Hersteller brauchen nicht anzugeben, welche Duftstoffe sie genau verwendet haben, da die INCI dann viel zu lang werden würde und möglicherweise nicht mehr auf die Verpackung passen würde. Aber ein kleiner Tiegel kann durchaus eine große Menge an Duftstoffen enthalten.
Es gibt auch Duftstoffe, die separat auf dem Etikett genannt werden, da sie bei vielen Verbrauchern Probleme verursachen. Es geht um diese 26 Stoffe:
Geraniol – Linalool – Citronellol - D-limonene – Eugenol - Lilial (butylphenyl methylpropional) – Citral - Hexyl cinnamal - Benzyl salicylate – Coumarin - Lyral (hydroxyisohexyl-3-cyclohexene carboxaldehyde) - Benzyl benzoate – Isomethylionon – Hydroxycitronellal - Benzyl alcohol - Cinnamyl alcohol – Isoeugenol - Amyl cinnamal – Cinnamal – Farnesol - Benzyl cinnamate - Oak moss - Anisyl alcohol - Amylcinnamyl alcohol - Methyl heptine carbonate - Tree moss
Diese Inhaltsstoffe stehen immer in Kombination mit parfum oder fragrance auf dem Etikett. Sie stehen dann oft ganz unten in der Liste der Inhaltsstoffe.
➤ Beispiel:
Aloe Barbadensis (Aloe) Leaf Juice, Aqua/Water, Simmondsia Chinensis (Jojoba) Oil, Alcohol, Rosa Damascena (Rose) Flower Water, Glycerin, Dicaprylyl Carbonate, Polyglyceryl-3 Methylglucose Distearate, Cetearyl Alcohol, Butyrospermum Parkii (Shea) Butter, Diheptyl Succinate, Persea Gratissima (Avocado) Oil, Plantago Major (Plantain) Leaf Extract, Sodium PCA, Hippophae Rhamnoides (Sea-buckthorn) Fruit Extract, Rosa Canina (Rose-hip) Fruit Extract, Aroma/Fragrance, Avena Sativa (Oat) Kernel Extract, Lecithin, Stearic Acid, Palmitic Acid, Xanthan Gum, Algae (Algae) Extract, CI77019 (Mica), CI77891 (Titanium Dioxide), Sodium Hyaluronate, Sodium Phytate, Tocopherol (Vitamin E), Ascorbyl Palmitate (Vitamin C), Capryloyl Glycerin/Sebacic Acid Copolymer, Lactic Acid, Hydrolyzed Hyaluronic Acid, Limonene, Linalool, Citral
Sollten Sie lieber natürliche Duftstoffe wählen?
Kosmetikhersteller drucken gern auf die Verpackung Ihres Produkts, dass sie natürliche Duftstoffe enthalten. Ein schlauer Marketing-Trick, denn natürlich klingt für viele Konsumenten nach sicher und gut für die Haut. Stoffe aus der Natur sind nicht unbedingt besser als synthetische Stoffe, also chemisch hergestellte Inhaltsstoffe. Auch natürliche Duftstoffe können die Haut stark reizen, das gilt beispielsweise für Lavendel und Jasmin.
Hier können Sie mehr darüber lesen, ob natürliche Produkte sicherer für die Haut sind als synthetische.
Muss auch mein Shampoo oder Duschgel parfümfrei sein?
Auch in reinigenden Produkten wie Shampoo oder Duschgel findet sich oft Parfüm. Wenn diese Duftstoffe enthalten, ist das weniger schlimm. Das meiste wird doch wieder abgespült. Was dann auf der Haut zurückbleibt, wird nicht so schnell Schaden anrichten. Aus Erfahrung weiß ich jedoch, dass auch abwaschbare Produkte bei sensiblen Hauttypen Hautprobleme hervorrufen können. Darum ist es besser, in einem solchen Fall auch parfümfreie Produkte zu verwenden.
Besser keine ätherischen Öle auf die Haut
Ätherische Öle, auch essentielle Öle genannt, können aus Blütenblättern, Stängeln, Wurzeln, Blättern, Härchen, Samen und (Frucht-)Schalen gewonnen werden. Viele der Öle reizen die Haut oder sorgen unter Einfluss von Sonnenlicht für Probleme. Letzteres gilt vor allem für Öle aus Zitrusfrüchten. Wer damit in die Sonne geht, kann selbst Brandwunden, Blasen oder Pigmentflecken davontragen.
(Fast) alle ätherischen Öle enthalten Duftstoffe, die allergische Reaktionen auslösen können. Diese Duftstoffe sind nicht immer als fragrance of parfum auf der Verpackung angegeben, da sie im Öl selbst enthalten sind. Das bietet den Herstellern die Möglichkeit, um auf unauffällige Weise dem Produkt einen Duft zu verleihen. Sehr schlau, aber nicht so gut für den Konsumenten, denn diese Öle können die Haut stark reizen.
Von gut 79 ätherischen Ölen ist inzwischen bekannt, dass sie allergische Reaktionen verursachen können. Diese Öle kommen am häufigsten vor und sollten gemieden werden:
Bergamot – Eucalyptus – Camphor – Lavender – Geranium – Witch Hazel – Ylang Ylang – Jasmine – Rosemary – Sandalwood – Lemongrass – Citrus – Cinnamon
Ein ätherisches Öl mit schönen Eigenschaften
Nicht alle ätherischen Öle haben (ausschließlich) negative Eigenschaften. Es gibt auch Öle, die gute Dinge für die Haut bewirken können. Teebaumöl ist ein gutes Beispiel dafür. Denn auch Teebaumöl kann die Haut reizen, enthält jedoch auch Terpinen-4-ol, einen Stoff, der unruhiger Haut helfen kann. Wenn Sie Teebaumöl auf die Haut auftragen möchten, sollten Sie es immer verdünnen: 1 Teil Teebaumöl auf 2 Teile Jojobaöl. Und verwenden Sie dieses Öl in Maßen, denn auch dieses kann Hautreizungen hervorrufen. Achtung: Gehen Sie besser nicht in die Sonne, nachdem Sie dieses Öl aufgetragen haben.
Pfefferminze: erfrischend oder reizend?
Auch viele minzartige Inhaltsstoffe wie Pfefferminze oder Eukalyptus werden zu den ätherischen Ölen gezählt. Diese Stoffe haben leider keine positiven Eigenschaften wie Teebaumöl. Im Gegenteil. Sie können die Haut stark reizen. Die Folgen sind dann beispielsweise Rötungen, Juckreiz oder Schwellungen. Vor allem bei sensibler Haut verursachen diese Inhaltsstoffe oft Beschwerden. Obwohl Menthol in einer Creme nach dem Auftragen die Haut kurzzeitig kühlen kann, wiegen die möglichen negativen Hautreaktionen das nicht auf.
Minzartige Stoffe lassen sich glücklicherweise gut erkennen: Der frische Duft verrät es oft schon. Die folgenden Stoffe werden oft verwendet und können Hautprobleme hervorrufen: Eucalyptus – Camphor – Menthol – Peppermint
Zu starke waschaktive Substanzen
Jedes Duschgel, Shampoo, Gesichtsreiniger und jede Handseife enthält surfactants (auch oberflächenaktive Substanzen genannt). Diese waschaktiven Substanzen können in Kombination mit Wasser Öl oder Fett lösen und so Ihre Haut reinigen.
Aber nicht alle Surfactants sind gut für die Haut. Sodium Lauryl Sulfate (SLS) sollten Sie besser vermeiden. Dieser Stoff reizt die Haut und wird sogar in Studien dazu benutzt, kleine Hautareale anzugreifen, sodass im Anschluss die hautberuhigende Wirkung eines neuen Kosmetikprodukts gemessen werden kann. Aufgrund des schlechten Rufs wird SLS inzwischen weniger eingesetzt, zur Sicherheit sollten Sie aber immer die Liste der Inhaltsstoffe kontrollieren. Vor allem in Shampoos wird dieser Stoff noch eingesetzt.
Viele Menschen verwechseln Sodium Lauryl Sulfate (SLS) mit Sodium Laureth Sulfate (SLES). Das ist auch ein Surfactant, reizt die Haut jedoch weniger. Sollten Sie sensible Haut haben, kann es ratsam sein, um auch keine Produkte mit SLES auf Ihrer (Kopf-)Haut zu verwenden.
Konservierungsmittel sind notwendig, diese aber lieber nicht
Konservierungsmittel sind in Kosmetika zwingend notwendig, da sie ein Produkt vor Verschmutzungen durch beispielsweise Bakterien und Schimmelpilze schützen. Trotzdem werden diese Konservierungsmittel (beispielsweise auch Parabene) oft verteufelt. Manchmal zurecht, meistens jedoch nicht. Um den Wünschen der Konsumenten gerecht werden zu können, verwenden Hersteller darum manchmal keine oder zu wenige Konservierungsmittel in Ihren Kosmetika. Keine gute Idee. Sollte ein solches Produkt verschmutzt werden und Sie es auf die Haut auftragen, riskieren Sie Hautinfektionen oder Akne und Hautreizungen. Konservierungsmittel sind also ein Muss in Hautpflegeprodukten.
Wenn ich jedoch wählen kann, dann habe ich so meine Vorlieben, was Konservierungsmittel angeht. Einige Konservierungsmittel verwende ich selbst lieber nicht, da die Wahrscheinlichkeit auf eine Hautreizung oder eine allergische Hautreaktion erhöht ist. Es geht dann vor allem um Methylisothiazolinone (dieser Stoff ist vor allem in Produkten enthalten, die nicht aus Europa kommen), Diazolidinyl urea und Triethanolamine. Wenn Sie die Wahl haben, kaufen Sie dann am besten ein Produkt ohne einen dieser Inhaltsstoffe. Auf der anderen Seite ist es jedoch auch so, dass ein Produkt mit diesen Konservierungsmitteln immer noch besser ist als ein Produkt ohne Konservierungsstoffe.
UV-Filter, die kein Sonnenlicht vertragen
Auch einige UV-Filter lasse ich lieber stehen. Es gibt UV-Filter, die Sonnenlicht nicht gut vertragen und dadurch Hautprobleme verursachen können. Eigentlich ziemlich verrückt für einen UV-Filter. Andere Filter können die Bildung freier Radikale oder Hautreizungen verursachen. Die schlimmsten Filter dringen tief in den Körper ein und können dort möglicherweise hormonell wirksam sein. Es gibt sogar UV-Filter, die nachgewiesenermaßen hormonell wirksam sind. Die möchten Sie wirklich nicht auf Ihre Haut auftragen.
Von diesen UV-Filtern rate ich ab:
Benzophenone-3 (oxybenzone) – Benzophenone 4 (sulisobenzone) – 4-methylbenzylidene Camphor (enzacamene) – Homomenthyl Salicylate (homosalate) – Ethylhexyl Methoxycinnamate of Octyl Methoxycinnamate (oxtinoxate) - Octocrylene – Octyldimethyl PABA / Ethylhexyl Dimethyl PABA (padimate O) – Isoamyl p-Methoxycinnamate (amiloxate)
Sollten Sie nun dringend eine Sonnencreme benötigen und nur eine mit schlechten UV-Filtern zur Hand haben, tragen Sie dann davon trotzdem eine ausreichende Schicht auf. Es ist nämlich immer besser, sich mit einem „schlechten“ Produkt einzucremen als überhaupt nicht. Wenn Sie die Wahl haben, sollten Sie jedoch ein gutes Sonnenschutzprodukt verwenden. Hier können Sie alles über gute und schlechte UV-Filter lesen. Möchten Sie eine Produktempfehlung? Lesen Sie dann
diesen Blogartikel.
Aber welche Inhaltsstoffe sind dann gut für die Haut?
Es gibt jedoch Inhaltsstoffe, die Sie besser auf Ihre „Blacklist“ setzen sollten. Glücklicherweise gibt es verhältnismäßig viel mehr Stoffe, die Ihre Kosmetika enthalten sollten. Solche, die beispielsweise hydratisieren, beruhigen oder schützen. Oder solche, die speziell für unruhige Haut sind und Bakterien abtöten und entzündungshemmend wirken können. Und was halten Sie von Antioxidantien, die Pigmentflecken verringern können?
Das sind die Inhaltsstoffe, die gut für Ihre Haut sind.