In welchen Prozentsätzen wirken Inhaltsstoffe in Kosmetika?

Geschrieben von: Dr. Jetske Ultee
In welchen Prozentsätzen wirken Inhaltsstoffe in Kosmetika?
Von einigen Inhaltsstoffen benötigt man nur eine geringe Menge, um den gewünschten Effekt zu erreichen. Andere Stoffe können nur in einer hohen Konzentration wirken. Mehr ist nicht immer besser und es kann auch zu viel sein. Es gibt auch Inhaltsstoffe, die je nach Konzentration anders wirken. Kompliziert, nicht wahr? Das ist es auch. Ich habe darum eine Übersicht der am häufigsten verwendeten Inhaltsstoffe erstellt. In welchem Prozentsatz wirken sie? Und was bewirken sie genau für Ihre Haut?

Um direkt zu den Antworten zu gelangen, klicken Sie hier: Vitamin A Vitamin C Vitamin E Niacinamid Salicylsäure Glykolsäure Hyaluronsäure Süßholzwurzelextrakt


V i t a m i n A

Hilft gegen Fältchen, macht den Teint glatter und gleichmäßiger

Aufgrund seiner hautverjüngenden Eigenschaften ist Vitamin A ein beliebter Inhaltsstoff in Kosmetika. Es gibt eine Vielzahl verschiedener Formen, auch Retinoide genannt. Aber diese sind noch längst nicht alle stabil oder reizen die Haut schnell. Das bedeutet, dass ein Produkt nie zu viel davon enthalten sollte. Eines der bekanntesten Vitamin-A-Derivate ist Retinol. In Studien, in denen ein Anti-Aging-Effekt nachgewiesen wurde, wurden Konzentrationen von 0,4% bis 1% verwendet. Die in Europa empfohlene Obergrenze liegt bei 0,3%. Das bedeutet nicht, dass Produkte keine höheren Konzentrationen enthalten, denn es ist nur eine Empfehlung. Sie sollten jedoch bedenken, dass höhere Konzentrationen leichter Hautreizungen verursachen können. Hinzu kommt, dass Retinol ein sehr instabiler Inhaltsstoff ist. Damit dessen Wirksamkeit erhalten bleibt, wäre eine luft- und lichtdichte Verpackung gut. Es ist auch besser, wenn solche Produkte kühl gelagert werden. Aber selbst dann kann die Wirkung von Retinol schnell abnehmen.
➤ Vitamin A in meinem Serum Ich arbeite aus diesem Grund gern mit einem anderen Vitamin-A-Derivat: Hydroxypinacolone retinoate. Es ist eine stabile, effektive, aber milde Form, die man täglich verwenden kann und die nicht reizt. Der Stoff ist bei 0,1% - 0,2% wirksam. Mein Serum enthält 2% des Rohstoffblends (granactive retinoid), was 0,2% aktivem Wirkstoff entspricht.


Es gibt noch weitere Vitamin-A-Derivate, die in Kosmetika enthalten sein können. Darüber können Sie mehr in diesem Blogartikel lesen: Vitamine A: Welches verwenden Sie?



V i t a m i n  C

Schützt vor Hautschäden, Hautalterung und bekämpft Pigmentflecken

Die Wirkung von Vitamin C wurde in vielen Studien untersucht. Es ist hinreichend belegt, dass dieses Vitamin der Haut wirklich hilft. Als erstes schützt dieser Inhaltsstoff vor Hautschäden. Vitamin C ist nämlich ein Antioxidans, also ein Stoff, der freie Radikale fängt. Das sind Sauerstoffteilchen, die bei allerlei Prozessen im Körper entstehen, aber auch durch die Sonne, Luftverschmutzung und rauchen. Freie Radikale verursachen Zellschäden und somit Hautalterung. Vitamin C ist weiterhin an der Kollagenbildung beteiligt und trägt so dazu bei, die Haut straff zu erhalten. Wie viel sollte ein Produkt davon enthalten? Das hängt von der Form ab. Die bekannteste wirksame Form von Vitamin C ist L-ascorbic acid (Ascorbinsäure). Meistens werden jedoch Derivate verwendet. (Derivate sind Stoffe, deren chemische Struktur zum Beispiel für mehr Stabilität leicht verändert wurde.) Warum? Da diese Varianten die Haut weniger reizen. Beispiele für Varianten sind Sodium Ascorbyl phosphate und Ascorbyl palmitate.
➤ Vitamin C in meinen Moisturizern Das Derivat, das ich selbst verwende, ist: Ascorbyl Tetraisopalmitate. Studien haben ergeben, dass eine Konzentration von 1,5% bereits bei Altersflecken auf den Händen aktiv ist. In beiden meiner Moisturizer verwende ich 5%.


Leider bereitet der Kontakt mit Sauerstoff auch den stabilen Formen von Vitamin C Probleme. Entscheiden Sie sich darum auch bei der Verwendung von Kosmetika mit einer hohen Konzentration dieser Inhaltsstoffe für einen lichtdichten Pumpspender.

Was Sie noch über Vitamin C in Kosmetika wissen sollten

Es geht um die richtige Kombination von Antioxidantien Produkte mit Vitamin C? Diese wirken noch besser, wenn auch Vitamin E oder beispielsweise Ferulasäure enthalten sind. Auch als Konservierungsmittel verwendet In einigen wenigen Fällen wird Vitamin C auch als Konservierungsmittel eingesetzt. Dann ist natürlich eine geringere Menge notwendig und dann steht der Stoff unten auf der Liste der Inhaltsstoffe.


Warum eine höhere Konzentration Vitamin C nicht immer besser ist, lesen Sie in diesem Blogartikel Was bewirkt Vitamin C für die Haut?



V i t a m i n  E

Schützt, hellt Pigmentflecken auf (in Kombination mit Vitamin C)

Vitamin E ist für den ganzen Körper wichtig und für Ihre Haut sogar essentiell. Wussten Sie, dass Vitamin E das am häufigsten in der Haut vorkommende Vitamin ist? Der Stoff befindet sich vor allem in der obersten Schicht mit den abgestorbenen Hautzellen. Vitamin E ist ein Antioxidans, schützt die Haut und sorgt beispielsweise dafür, dass Ihre Haut nicht so schnell einen Sonnenbrand erleidet und Zellschäden entstehen. Jetzt verstehen Sie vielleicht, warum Vitamin E ein beliebter Inhaltsstoff in Kosmetika ist. Davon möchten Sie viel in Ihre Haut aufnehmen. Von Vitamin E ist bekannt, dass es zusammen mit Vitamin C Pigmentflecken aufhellen kann. Außerdem sorgt Vitamin E dafür, dass andere wirksame Inhaltsstoffe besser wirken können. Die wirksamste Form von Vitamin E ist α-Tocopherol. Weil dieser Inhaltsstoff sehr instabil ist, werden oft Ester wie Tocopherol acetaat verwendet. Ein Produkt muss mindestens 0,5% Vitamin E enthalten. Zudem muss die Formel zwingend weitere Antioxidantien enthalten, um die Wirksamkeit und Stabilität zu garantieren.

➤ Vitamin E in meinen Produkten Meine Moisturizer enthalten übrigens 1 Prozent. Vitamin E ist ebenfalls in meiner Body Cream sowie in beiden Suncare-Sonnencremes enthalten.


Was Sie noch über Vitamin E in Kosmetika wissen müssen

Vitamin E steht unter dem Namen Tocopherol auf der Liste der Inhaltsstoffe. Und dieser Name steht auf unglaublich vielen Produkten. Oft wird dieser Stoff jedoch dazu verwendet, die Formel zu stabilisieren. Und dann ist nicht mehr als 0,1 Prozent notwendig. Aber antioxidativ beispielsweise wirkt er dann nicht mehr.


→ Lesen Sie auch den Blogartikel Vitamine E in Ihren Hautpflegeprodukten



N i a c i n a m i d

Beruhigt, hilft gegen Rötungen, hellt Pigmentflecken auf

Niacinamid ist auch als Vitamin B3 bekannt. Es ist ein beliebter Inhaltsstoff in Hautpflegeprodukten. Das verwundert auch nicht, denn Niacinamid wirkt beruhigend und trägt dazu bei, Rötungen zu verringern und die Talgproduktion zu regulieren. Der Stoff kann darum viel für fettige oder unruhige Haut bewirken. Außerdem sorgt Niacinamid dafür, dass Pigmentflecken, aber auch Melasmen (Schwangerschaftsmasken) weniger auffallen. Wie viel Niacinamid eine Creme enthalten sollte, hängt davon ab, was Sie damit erreichen wollen. Soll die Haut gepflegt und beruhigt werden, ist eine Konzentration von mindestens 0,2% notwendig. Ab einer Konzentration von 4% wirkt er gegen Pigmentflecken.

➤ Niacinamid in unterschiedlichen Konzentrationen in meinen Produkten

In beiden Tonern: Toner normale bis trockene Haut 2% und Toner normale bis fettige Haut 3% Niacinamid IIn den Moisturizern: Moisturizer normale bis trockene Haut 4% und Moisturizer normale bis fettige Haut 5% Niacinamid In allen Sonnenschutzprodukten: Suncare SPF15 und SPF30 3% Niacinamid und  Suncover SPF30 1 % Niacinamid Aber auch in der Body Cream: Body Cream 1% Niacinamid Und sogar in meinem Make-up: Concealer 1% Niacinamid


Lesen Sie auch die Blogartikel: Warum ich mich für Niacinamid in diesen Produkten entscheide



♥ S a l i c y l s ä u r e

Entfernt abgestorbene Hautzellen, verringert Pickel und Unreinheiten

Wer mit Pickeln oder Unreinheiten zu kämpfen hat, hat oft viel an Salicylsäure. Dieser Stoff zählt zu den Beta-Hydroxysäuren, besser unter der Abkürzung BHA bekannt. Sie wirkt als Exfoliant; sie hilft der Haut also abgestorbene Hautzellen abzustoßen. Diese häufen sich fortwährend an. Das Resultat: ein matter Teint. Durch regelmäßiges Exfolieren mit Salicylsäure wird die Haut sichtbar strahlender und gleichmäßiger. Salicylsäure ist fettlöslich, wodurch es leicht in die Poren eindringt und so Talg „herausspült“. Dieser Inhaltsstoff hilft darum auch gegen verstopfte Poren und Mitesser. Salicylsäure wird im Allgemeinen gut vertragen, sogar von sensibler Haut. Achten Sie bei einem Exfoliant mit dieser Säure immer gut auf die Konzentration: Salicylsäure ist bei 0,5% bis 2% wirksam. Aber nicht nur, auch in viel höheren Konzentrationen. Diese werden dann aber beispielsweise in Peelings bei einer medizinischen Kosmetikerin benutzt. Bei so genannten Leave-on-Produkten ist aufgrund des Hautreizungsrisikos eine Konzentration von bis zu 2 Prozent erlaubt. In Kosmetika, die abgespült werden (rinse off) sind das 3 Prozent, aber Letzteres kommt fast nicht vor.



→ Lesen Sie auch die Blogartikel: Samtweich mit Salicylsäure



♥ G l y c o l s ä u r e

Entfernt abgestorbene Hautzellen, verringert Pigmentflecken, hilft der Feuchtigkeitsbalance

Glykolsäure zählt zu den Fruchtsäuren, auch Alpha-Hydroxysäuren oder AHAs genannt. Auch diese Säure trägt dazu bei, abgestorbene Hautzellen zu entfernen. Darüber hinaus trägt dieser Inhaltsstoff auch zu einer guten Feuchtigkeitsbalance bei. Er ist darum vor allem für reife oder trockene Haut geeignet, die nicht sensibel ist. Glykolsäure ist wasserlöslich und weist von allen Fruchtsäuren die kleinste Molekülgröße auf, wodurch sie tiefer in die Haut eindringen kann. Das hat den Nachteil, dass das Hautreizungsrisiko auch größer ist. Für einen Exfoliant im Allgemeinen, aber vor allem auch für Glykolsäure, gilt, dass Sie der Haut Zeit geben sollten, sich daran zu gewöhnen. In der Eingewöhnungszeit können Sie ihn erst alle zwei Tage benutzen. Eine andere schöne Eigenschaft von Glykolsäure ist, dass sie Pigmentflecken weniger auffallen lässt. In Konsumentenprodukten beträgt die Konzentration von Glykolsäure zwischen 1 und 10%. In Peelings, die von einer medizinischen Kosmetikerin durchgeführt werden, wird mit viel höheren Konzentrationen gearbeitet.

→ Lesen Sie auch den Blogartikel: Frischer Teint mit Glykolsäure



♥ H y a l u r o n s ä u r e

Bindet Feuchtigkeit, macht Fältchen weniger sichtbar, hält die Haut elastisch

Die größte Kraft der Hyaluronsäure in Kosmetika ist das Binden großer Mengen Feuchtigkeit. Mit anderen Worten: Sie sorgt für Hydratisierung und Volumen in der Haut. Hyaluronsäure kommt übrigens von Natur aus in der Haut vor. Warum ist der Inhaltsstoff dann so beliebt in Kosmetika? Ganz einfach: Mit zunehmendem Alter nimmt die Menge Hyaluronsäure ab. Cremes mit Hyaluronsäure können feine Linien verringern und für mehr Elastizität und Hydratisierung sorgen. Und sie ist dafür noch nicht einmal hochdosiert notwendig: Hyaluronsäure wirkt schon ab einer Konzentration von 0,1%. In Produkten ist der Stoff bis zu einer Konzentration von 2% enthalten. Viel höher wird schwierig: Der Stoff verdickt das Produkt stark. (Siehe Film im untenstehenden Blogartikel)

➤ Hyaluronsäure ist in  beiden meiner Moisturizer enthalten.


So steht Hyaluronsäure oft am Ende der Liste der Inhaltsstoffe Hyaluronsäure wird meistens unter der englischen Bezeichnung aufgeführt: Sodium hyaluronate. Da der Inhaltsstoff bereits in geringen Konzentrationen wirkt, darf er ruhig am Ende der Liste der Inhaltsstoffe stehen.


Lesen Sie auch die Blogartikel Was bewirkt Hyaluronsäure nun eigentlich?



♥ S ü ß h o l z w u r z e l e x t r a k t

Beruhigt und macht geschmeidig, hilft gegen Rötungen, hellt Pigmentflecken auf

Vor allem Produkte für sensible oder unruhige Haut enthalten diesen Inhaltsstoff. Die Wurzel der Pflanze enthält nämlich eine Menge Stoffe, die unter anderem eine beruhigende Wirkung haben. So kann Süßholzwurzelextrakt gegen Rötungen helfen und ist auch für von Pickeln betroffene Haut geeignet. Süßholzwurzelextrakt ist zudem reich an Antioxidantien, die die Haut schützen. Es wurde auch nachgewiesen, dass es sich positiv auf oberflächliche Pigmentflecken auswirkt. Für eine gute Wirkung wird eine Konzentration von 0,2 tot 2% empfohlen.
➤ Süßholzwurzelextrakt in meinen Produkten In meinem Exfoliant mit Salicylsäure sowie in dem Toner für normale bis fettige Haut sind 1% und in dem Moisturizer für normale bis fettige Haut 2% enthalten. Süßholzwurzelextrakt ist außerdem noch in meiner Body Cream und dem Azelaic Acid Serum in einer Konzentration von 1% enthalten.


So steht Süßholzwurzelextrakt auf der Liste der Inhaltsstoffe Manchmal sieht man das englische Wort licorice oder liqourice. Aber auf Kosmetika müssen Sie meistens nach schwierigen, fast unaussprechlichen Wörtern suchen, die Ähnlichkeit mit dem lateinischen Namen der Pflanze Glycyrrhiza Glabra haben. Beispielsweise Glycyrrhetinic Acid oder so wie in meinen Produkten Dipotassium Glycyrrhizate.


→ Lesen Sie auch die Blogartikel Was bewirkt Süßholzwurzelextrakt für die Haut?



Was ist, wenn die Konzentration nicht auf der Verpackung steht?

Um herauszufinden, ob ein Wirkstoff in ausreichend hoher Konzentration in einem Produkt enthalten ist, schaut man auf die Liste der Inhaltsstoffe. Nun ist und bleibt es ein Problem, dass die verwendeten Konzentrationen nicht immer explizit angegeben werden. Einen Anhaltspunkt liefert die Tatsache, an welcher Stelle der Inhaltsstoff steht. Möchten Sie hoch konzentriertes Vitamin C oder Niacinamid? Dann muss der Stoff am Anfang der Liste der Inhaltsstoffe stehen oder zumindest im oberen Drittel der Liste der Inhaltsstoffe. Wie bereits gesagt, ist Hyaluronsäure bereits ab 0,1% wirksam und kann somit gut am Ende der Liste stehen und trotzdem gut wirken. Der beste und schnellste Weg, die enthaltende Konzentration herauszufinden, ist es den Hersteller zu kontaktieren.

30 € Rabatt

Beim Kauf des 5-Stufenplans erhalten Sie 30 € Rabatt.

JETZT BESTELLEN